Schmalstes Haus von Siegburg Das "Kehsge" steht vor dem Abriss

SIEGBURG · Das schmalste Haus von Siegburg wird demnächst dem Abrissbagger zum Opfer fallen. Die ehemalige Kneipe "Em Kehsge", deren Vorderfront kaum zwei Meter breit ist, wird zurzeit entkernt.

 Das "Kehsge" wird zurzeit entkernt.

Das "Kehsge" wird zurzeit entkernt.

Foto: HOLGER ARNDT

Das Haus an der Bahnhofstraße soll einem Geschäftsgebäude weichen, das durch eine ausgefallene Architektur hervorstechen soll: Für das sogenannte "Convexus" - so der Name des Projekts - ist eine gewölbte Fassade vorgesehen, die bis zu 50 Zentimeter über die Straße hinausragt.

Das Geschäft ist als sogenannter Multibrand Store geplant - heißt: Es werden dort mehrere Modeschmuckmarken der gehobenen Preisklasse angeboten. "Wir hatten mehrere Interessenten und mussten vielen absagen", sagte Carlos Franzen von der Firma Bautrend Immobilien Projektentwicklung (BIP) gestern auf Anfrage. Die Kölner wollen das Projekt nicht nur realisieren, sondern auch Gebäudeeigentümer bleiben. In Siegburg könne man mit dem Angebot eine Lücke schließen, so Franzen zum GA. Eine Abrissgenehmigung liege vor, eine Baugenehmigung aber noch nicht. Geht alles glatt, könnte der Laden schon im Herbst eröffnen.

Nicht nur von außen, sondern auch innen dürfte das Gebäude durch ausgefallene Gestaltung überraschen: Im Eingangsbereich soll die Deckenhöhe elf Meter betragen. Während das Haus zur Bahnhofstraße hin sehr schmal ist, öffnet sich die Fläche nach hinten bis auf eine Fläche von etwa acht Metern. Wer "Em Kehsge" (Kistchen) ein- und ausging, kennt noch den kuriosen Zuschnitt. Die Kneipe ging auf das Jahr 1898 zurück, als Peter Joseph Röhrig bei der Stadt eine Schankerlaubnis beantragte und auch bekam. Die Gaststätte war bis 2012 in Betrieb, als in unmittelbarer Nachbarschaft das Wohn- und Geschäftshaus "Citygate" errichtet wurde.

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