Freier Eintritt am Sonntag Das Siegburger Stadtmuseum feiert seinen 30. Geburtstag

Siegburg · Es hätte eine große Feier sein können, aber Corona sorgt dafür, dass das 30-jährige Bestehen des Stadtmuseums auf Sparflamme läuft. Immerhin gibt es Geschenke: Besucher haben am Sonntag freien Eintritt. Und der Förderverein schenkt einen Druck des berühmten Pop-Art-Künstlers Andy Warhol.

 Ein echter Warhol(v.l.): Martin Schilling, Andrea Schrahe von der VR-Bank Rhein-Sieg und Fördervereinsvorsitzender Klaus Hartmann enthüllen das Geschenk.

Ein echter Warhol(v.l.): Martin Schilling, Andrea Schrahe von der VR-Bank Rhein-Sieg und Fördervereinsvorsitzender Klaus Hartmann enthüllen das Geschenk.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels, Tel. 0171-2772736/Hans-Werner Klinkhammels

In knapp vier Jahren geplant und erbaut, feierte das Siegburger Stadtmuseum 1990 ganz groß die festliche Eröffnung im „Humperdinck Haus“. 30 Jahre später, am 19. Mai 2020, wird eher im kleinen Rahmen gefeiert. In Corona-Zeiten sind eben auch die Geburtstage besonderer Gebäude von Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen betroffen. So ließ Bürgermeister Franz Huhn am Dienstag in einer Pressekonferenz die Geschichte des Museums Revue passieren. „Große Schlachten haben hier stattgefunden“, sagte Huhn, der auch den Architekten Hartmut de Corné begrüßte.

Besagte Schlachten drehten sich um städtische Gelder, erklärte Huhn, denn schließlich habe man stets Soziales gegen Kultur abwägen müssen. Man habe damals den Innenhof ausgeschachtet und dabei sehen können, wie sich Siegburg entwickelt hat. „Was man als Fenster sah, waren tatsächlich früher Türen.“

Museum mit Bibliothek verbunden

Seit 2014 leitet Gundula Caspary das Museum. Gründungsdirektor war der Bonner Historiker Gert Fischer, dem es gelang, bereits in den ersten fünf Jahren 500 Veranstaltungen und 46 Ausstellungen zu organisieren.

Mit der Zeit gab es immer wieder Veränderungen. So wurde etwa zur 950-Jahr-Feier der Stadt die räumliche Verbindung zwischen Museum und Bibliothek geschaffen. So gelangt man vom Forum aus direkt ins Mittelalter und kann sich über die Zeit der Hexenverbrennung im 17. Jahrhundert informieren.

Gäste von Uwe Seeler bis Norbert Blüm

Besonders stolz ist man auf die vielen illustren Gäste, die seither das Stadtmuseum beehrten, ob mit Lesungen, Vorträgen oder musikalischen Veranstaltungen. Huhn griff nur einige Namen heraus, wie etwa den Siegburger Ehrenbürger Wolfgang Overath, den Fußballer Uwe Seeler oder auch Feministin Alice Schwarzer, Moderatorin Bettina Böttinger, die Politiker Heiner Geißler und Norbert Blüm oder den Künstler HA Schult, der die gesamte Museumsfront für seine Porträt-Aktion „Home_Heimat“ nutzte.

Ab sofort gesellt sich ein weiterer prominenter Name hinzu. Eine Arbeit des amerikanischen Pop-Art-Künstlers Andy Warhol wurde dem Museum als Geschenk überreicht. Der Förderverein, unterstützt von der VR-Bank Rhein-Sieg, übergab das handsignierte Werk „Magazine and History“ als Siebdruck, eine Arbeit, die Warhol 1983 als Teil der Hubert Burda Media collection beendete.

Es zeigt 25 geschichtsträchtige Titel der Illustrierten „Bunte“. Das Kunstwerk wird seinen Platz in der Nähe des Kiosks finden, der in der 2. Etage Siegburger Geschichte erzählt.

Die Politik sei dem Haus ungebrochen wohlgesonnen, sagte Huhn, denn hier komme es zu Aha-Erlebnissen und Bewunderung gleichermaßen. Er versprach, sich dafür einzusetzen, dass die Geburtstagsfeier im großen Stil nachgeholt werde.

Er könne es zwar nicht garantieren, da seine Amtszeit am 21. Oktober ende, aber das Team des Stadtmuseums habe eine richtige Feier verdient. Das sieht Caspary genauso, die dem Team des Hauses, der Stadtverwaltung, allen Freunden und Förderern sowie vor allem den Siegburgern dankte.

„Ohne Besucher macht das schönste Museum keinen Sinn“, bekannte sie. Für Besucher ist denn anlässlich des Geburtstags am kommenden Sonntag, 24. Mai, der Eintritt frei.

Zum 30. des Museums erscheint auch eine besondere Ausgabe der Siegburger Blätter, die Herbert Spicker und Jan Gerull vorstellten. Sie lässt in unterhaltsamer Art die Geschichte des Stadtmuseums Revue passieren.

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