GA-Liveblog zu den Demos in Siegburg Demos auf Siegburger Marktplatz enden friedlich

Siegburg · In Siegburg standen sich am Donnerstagabend Anhänger der AfD und zahlreiche Gegendemonstranten auf dem Marktplatz gegenüber. Der GA-Liveblog zum Nachlesen.

Es berichteten live aus Siegburg: Joshua Bung, Nadine Quadt, Hannah Schmitt, Dominik Pieper, Paul Kieras, Matthias Hendorf, Michael Wrobel und Holger Arndt

Rund 1000 Menschen waren in Siegburg am Donnerstagabend bei zwei Demonstrationen auf dem Markt versammelt. Eine Kundgebung der AfD mit Protestmarsch hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Kirchen und Gewerkschaften auf den Plan gerufen. Sie setzten bei Gegendemonstrationen ein Zeichen für Toleranz und gegen Fremdenhass. Beide Veranstaltungen blieben friedlich, auch weil die Polizei die Demonstrationen auf dem Markt durch eine Sperrzone großzügig abgeschirmt hatte.

Die AfD wollte gegen das „Asylchaos“ demonstrieren. Ausrichter war der Kreisverband Rhein-Sieg, der sich die Unterstützung von anderen AfD-Verbänden aus Deutschland geholt hatte. So traten Gastredner wie Christian Blex (Kreis Warendorf), Christine Andersson (Limburg-Weilburg) und André Poggenburg (Sprecher Landesverband Sachsen-Anhalt) auf.

Ihren Reden richteten sich unter anderem gegen „das Politikversagen etablierter Einheitsparteien“ und gegen die Einwanderung, die den Sozialstaat und die innere Sicherheit gefährde. Mehrfach skandierten die Teilnehmer „Merkel muss weg“ und „Wir sind das Volk“, auch während des etwa ein Kilometer langen Protestzugs durch die Innenstadt. Nach Polizeiangaben waren 110 Teilnehmer bei der AfD-Demo. Beim Protestzug waren es allerdings offensichtlich mehr.

Bei der Gegendemonstration schwankten die Angaben über die Teilnehmerzahl zwischen 700 (so die Schätzung der Polizei) und 1500 (so der SPD-Landtagsabgeordnete Dirk Schlömer). Auf zwei Bühnen, organisiert vom Bündnis „Bunter Rhein-Sieg-Kreis“ beziehungsweise von den Linken, bezogen mehrere Redner Stellung gegen Fremdenhass, rechte Hetze und gegen die AfD. „Zu einer solchen würdelosen Propaganda passen keine schwarz-rot-goldenen Nationalfarben“, erklärte Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn.

„Die stehen für Freiheits- und Menschenrechte, für das Ideal des demokratischen Sozialstaates. Und nicht für dumpfe Ab- und Ausgrenzung.“ Als Gast sprach der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck: „Die AfD steht nicht für unsere kulturelle Tradition und schon gar nicht für unsere Zukunft.“

Nach Angaben der Polizei, die starke Präsenz zeigte und eine breite Sperrzone zwischen den Demonstrationen eingerichtet hatte, blieb es insgesamt ruhig. Laut Sprecher Burkhard Rick gab es keine nennenswerten Zwischenfälle. Dazu zählte er einen Platzverweis für einen polizeibekannten 35-Jährigen sowie eine Anzeige von einem 23-jähirgen Bonner: Dieser habe behauptet, von Linksextremisten geschlagen worden zu sein. Dieses sei noch nicht näher untersucht worden, so Rick am Abend.

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