Kommentar Der Berg ist es wert

Die Kritik der anderen Siegburger Parteien am Vorschlag der FDP, die Sanierung des Michaelsbergs teilweise über Spenden und Sponsorengelder zu finanzieren, offenbart vor allem eines: den Ärger, den Vorschlag nicht selbst gemacht zu haben.

Jedenfalls auf Seiten der Oppositionsparteien SPD und Grüne, die genau wie die FDP im Rat gegen die Windmühlen der CDU-Allmacht kämpfen.

Dass der Vorstoß der Liberalen vor allem ein Wahlkampfmanöver ist, dürfte jedem klar sein. Doch in Wahlkampfzeiten Wahlkampf zu machen, ist an sich noch nichts Anrüchiges und schmälert nicht die Idee, die zumindest als Anregung aufgegriffen werden könnte.

Eine Umfrage, die der General-Anzeiger gestern im Umfeld des Michaelsbergs durchgeführt hat, macht deutlich, dass die Siegburger zum einen durchaus Interesse am Zustand "ihres" Berges und zum anderen auch die Bereitschaft zeigen, bei dessen Verschönerung selbst mitzuhelfen.

Inwieweit sich diese theoretische Bereitschaft im Ernstfall im praktischen Willen, eigenes Geld zu geben, niederschlagen würde, kann im Vorfeld natürlich nicht abgeschätzt werden. Den Bürgern diese Bereitschaft aber von vorne herein abzusprechen, wäre ungerecht. Schließlich ist der Michaelsberg für Siegburg allgegenwärtiger Anziehungspunkt, historisches Zeugnis und Identifikationsmerkmal in einem - und damit auch über Steuern und Gebühren hinaus wert, sich für seinen Erhalt einzusetzen.

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