Unterspülte Mauer Der Leinpfad in Siegburg ist ab Donnerstag gesperrt

Siegburg · Die Mauer des Mühlengrabens ist einsturzgefährdet. Daher muss die Stadtverwaltung den Leinpfad zwischen Bahnhof- und Alleestraße in Siegburg sperren. Und das für eine lange Zeit.

 Stephan Marks am Mühlengraben in Siegburg.

Stephan Marks am Mühlengraben in Siegburg.

Foto: Hannah Schmitt

Weil die Mauer des Mühlengrabens zwischen Bahnhof- und Alleestraße einsturzgefährdet ist, wird der Leinpfad in Siegburg ab diesen Donnerstag, 17. September, gesperrt. Fußgänger werden über die Ringstraße umgeleitet. Wie die Stadt Siegburg am Mittwoch mitteilte, hat der Sachverständige Dirk Stelter bei Kontrollen des Mauerwerks vermehrt größer werdende Risse, erneute Betonabplatzungen, Verschiebung von Mauerteilen und eine weiter fortschreitende Unterspülung festgestellt. „Die Mauer ist nicht mehr stabil, der Leinpfad nicht mehr sicher“, so Stelter.

Nötig sei die Sperrung auch, da sich wahrscheinlich der Wasserstand im Herbst und Winter erhöhe, so Stelter. Bei Niedrigwasser ließe sich die Entwicklung der für die Standsicherheit der Mauer bedeutsamen Unterspülungen im Auge behalten. Bei steigendem Pegel sei das nicht möglich. Für die schnelle Zunahme der Schäden macht er zwei Dinge verantwortlich: das Alter der Mauer sowie die trockenen und heißen Sommer der vergangenen Jahre. Während die Außenseite der Mauer sich aufheize, bleibe das Innere kühl – daraus entstehe eine Spannung, die vorhandene Schäden vergrößere.

Sperrung über 1,5 Jahre

Ab etwa 9 Uhr am Donnerstag ist der Weg neben dem Mühlengraben auf dem Stück zwischen Bahnhof- und Alleestraße deshalb zu. Und das laut Stephan Marks, Leiter des Planungs- und Bauaufsichtsamts der Stadt Siegburg, vermutlich für 1,5 Jahre. „Um die Mauer zu sanieren, muss man erst einmal sehen, wie man die eine Seite des Mühlengrabens trocken bekommt“, sagt Marks. Denn: Das Wasser im Mühlengraben müsse auch während der Sanierung weiter fließen. Nicht nur wegen der Fische, sondern auch weil der Mühlengraben Vorfluter für viele Grundstücke sei und vor allem Kühlwasser für das Siegwerk liefere.

„Das ist nicht so einfach“, so Marks. „Wir diskutieren gerade mit Statikern, Tiefbauingenieuren und Hydrogeologen verschiedene Methoden.“ Hinzu kommt: Bei Arbeiten im Mühlengraben ist der Rhein-Sieg-Kreis Verfahrensführer und damit für das Plangenehmigungsverfahren zuständig, an dem viele Menschen zu beteiligen seien. „Wir wünschen uns, dass es schneller geht als 1,5 Jahre“, sagt Marks. „Aber wir sind dafür verantwortlich, vor Gefahren zu warnen. Wenn wir Kenntnis davon haben, dann müssen wir handeln. Deshalb gehen wir dieses Thema jetzt an und bemühen uns, es schnellstmöglich in den Griff zu kriegen.“

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