Zauberei im Stadtmuseum Siegburg Der Zauberer und seine Lehrlinge

Siegburg · Erwartungsvolle Blicke folgten Pater Hermann Bickel am Samstag, als er die Bühne im Foyer des Siegburger Stadtmuseums betrat. Der zaubernde „Missio-Narr“, wie er auch genannt wird, hatte zusammen mit der Bürgergemeinschaft Zange zu einem zauberhaften Nachmittag für Kinder eingeladen.

Im Publikum saßen allerdings nicht nur die Kinder und Enkel der Mitglieder der Bürgergemeinschaft, sondern auch Flüchtlingskinder aus der Notunterkunft am Siegdamm. Die waren von der Gemeinschaft eingeladen worden, an diesem Nachmittag teilzunehmen.

Vor seinem Auftritt bekannte der Steyler-Pater Bickel, eigentlich gar keine Ahnung vom Zaubern zu haben. Glauben wollte ihm das aber niemand im Saal so recht. Also betrat der 77-Jährige mit einem Augenzwinkern die Bühne und stellte sich erst einmal vor: „Ich heiße Hermann, und wer bist Du?“ Zur Antwort erhielt er eine Fülle von Namen, die gleichzeitig durch das Foyer hallten: Leon, Mohammed oder Ida war etwa zu hören. Und schon hatte der Zauberer die Aufmerksamkeit der Kinder gefangen. Auf der Suche nach seinem Handy stieß der „Missio-Narr“ erst einmal auf einen Teebeutel und bekannte, dass schließlich viele Tee-Ologen existierten. Auch wenn nicht jedes Kind den Wortwitzen des Magiers folgen konnte, so zauberten seine Wortspiele dennoch ein Lachen in die Gesichter.

Zauberlehrling Mohammed

Nachdem das Handy auf zauberhafte Weise wieder aufgetaucht war, suchte der Zauber-Pater nach einem Gehilfen. Es meldete sich der zehnjährige Mohammed aus Syrien, der kurzerhand zum Zauberlehrling befördert wurde.

Gemeinsam – und mit Hilfe des wunderbaren Zaubersalzes – ließen der Zauberer und sein neuer Lehrling eine Colaflasche verschwinden. Beim Versuch, sie wieder hervorzuzaubern, stand plötzlich eine Dose Maggipulver vor den beiden. Der Zauberer wies seinen Gehilfen an, noch einmal kräftig nachzusalzen. Und schwupps: da stand sie, die Cola. Allerdings in der Dose. Der Zauberer nahm es mit Humor, Schwund gebe es ja irgendwie immer, meinte er. Die Kinder brachte dieser Trick zum Lachen.

Pater Bickel zeigte seinem Publikum noch, wie man Papier zu Geld machen kann. Er ließ Eheringe verschwinden und auf wundersame Weise wieder auftauchen, bevor er mit der zwölfjährigen Kawthar und dem fünfjährigen Moamin, beide aus Syrien, „Elefanten-Eheringe“ – große stabile Ringe aus Metall – miteinander verkettete und wieder entwirrte. Hermann Bickel bewies, dass er ein ganz besonderes Talent besitzt: Er verzauberte sein Publikum nicht nur mit seinen Tricks, sondern bezauberte es mit seiner besonderen Art, dem schelmischen Blitzen in seinen Augen und der Magie, die Menschen die Welt für einen Moment vergessen und einfach einmal herzhaft lachen zu lassen.

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