Für die Menschen unterwegs Die Caritas Rhein-Sieg feiert 50-jähriges Bestehen

Siegburg · Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche ist in 19 Kreis-Kommunen tätig. Politiker und Kirchenvertreter würdigen die Arbeit beim Empfang im Siegburger Stadtmuseum.

Vertreter aus Kirche und Politik würdigen die Arbeit des Caritasverbandes Rhein-Sieg beim Empfang im Siegburger Stadtmuseum.

Vertreter aus Kirche und Politik würdigen die Arbeit des Caritasverbandes Rhein-Sieg beim Empfang im Siegburger Stadtmuseum.

Foto: Paul Kieras

Als Wohlfahrtsverband ist die Caritas aus dem Rhein-Sieg-Kreis nicht wegzudenken. Ihre Wurzeln reichen bis in die 1920er Jahre zurück. Der heutige Kreisverband ist aber erst am 9. Mai 1968 gegründet worden. Das 50-jährige Bestehen wurde am Mittwoch gefeiert – mit einem Dankgottesdienst und einem Empfang im Siegburger Stadtmuseum. Zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik waren der Einladung gefolgt.

Schaut man in einen frühen Tätigkeitsbericht des Kreisverbandes aus dem Jahr 1969, gerät man ins Staunen: Da gab es See- und Gebirgskinderkuren, Mütterkuren und Altenerholungen, immerhin mit mehreren hundert Teilnehmern. Auch war damals die Trägerschaft eines Altenheims in Siegburg beschlossene Sache, wurde letztlich aber nicht umgesetzt, da der evangelische Verein für Altenhilfe selbst eines baute. Diese Vorgänge sind längst Historie. Heute ist die Caritas Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche in 19 Kreis-Kommunen.

Insgesamt 641 Mitarbeiter sind in den 52 Diensten und Einrichtungen tätig: in der ambulanten und stationären Pflege, in Wohnhäusern für Menschen mit Behinderung sowie in Beratungsdiensten. „Sozialarbeit, wie sie die Caritas leistet, ist kein Sonntagsspaziergang“, so Landrat Sebastian Schuster in seinem Grußwort. Es erfordere Entschlossenheit und Ausdauer, Werte wie Solidarität, Toleranz, Freiheit und Gleichheit in die Gesellschaft zu tragen. Für den Kreiscaritasdirektor Harald Klippel war der Geburtstag ein Anlass, das Selbstverständnis in Erinnerung zu bringen: Man verstehe sich nicht bloß als Dienstleister. „Wir sind für die Menschen unterwegs, die in der heutigen Zeit keine große Aufmerksamkeit erfahren, deren Sorgen und Nöte wir jedoch täglich in der Arbeit erfahren“, erklärte Klippel.

Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel würdigte die Arbeit des Kreisverbandes und wagte den Blick nach vorne – Stichwort Digitalisierung. Darin liege auch eine Chance: „Wenn wir offen sind für hybride Modelle, die die digitale Welt und die künstliche Intelligenz mit unserer Stärke als Caritas verbinden, mit den besten Köpfen nah an den Menschen vor Ort zu sein, können wir guten Mutes in die Zukunft gehen“, sagte er. Technische Hilfemittel könnten etwa dazu beitragen, „zwei große Belastungen der Gegenwart“ besser in den Griff zu bekommen: Sprachbarrieren und Einsamkeit.⋌

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