Wildvogelhilfe im Rhein-Sieg-Kreis Die gute Stube für wilde Vögel ist in Eitorf

Rhein-Sieg-Kreis · In einem Jahr werden in der Wildvogelstation des BUND bis zu 800 Vögel versorgt und wenn möglich ausgewildert. Die Einrichtung in Eitorf-Bach feiert am Sonntag ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür.

 Ein Herz für Vögel hat die Leiterin der Wildvogelstation Angelika Bornstein.

Ein Herz für Vögel hat die Leiterin der Wildvogelstation Angelika Bornstein.

Foto: Ingo Eisner

Ob das Meisenküken mit dem gebrochenen Bein oder der Buntspecht, der gegen die Fensterscheibe geflogen ist: In der Auffangstation der Wildvogelhilfe Rhein-Sieg des BUND in Eitorf-Bach werden verunglückte Wildvögel wieder aufgepäppelt. Unter der Leitung von Angelika Bornstein leben dort zur Zeit mehr als hundert Vögel verschiedenster Arten. Jeden Tag kommen neue gefiederte Patienten dazu, darunter auch viele Arten der roten Liste, wie die Schwalbe. Offiziell besteht die Station bereits seit zehn Jahren. Am Sonntag, 11. Juni, feiert die Vogelstation an der Uckerather Straße 10 den runden Geburtstag von 11 bis 17 Uhr mit einem Tag der offenen Tür.

Angelika Bornstein kümmert sich indes schon länger als zehn Jahre um Wildvögel. „Ich habe schon immer Vögel gehalten, und irgendwann kamen Nachbarn mit verletzten Vögeln zu mir, um die ich mich dann gekümmert habe.“

Möwe Jonathan lebt auf der Station

Das sprach sich rum, sodass die Eitorferin die Vogelstation im Jahr 2007 offiziell anmeldete, damals noch über den Verein Vogelnothilfe. Heute werden über das Jahr verteilt bis zu 800 Vögel aufgenommen und versorgt. Wenn möglich, werden die Tiere nach ihrer Genesung wieder ausgewildert. Das klappt bei den meisten gut, doch einige Bewohner der Station würden in der Freiheit nicht mehr überleben und benötigen deshalb einen dauerhaften Platz.

Da ist zum Bespiel die Möwe Jonathan, die bereits seit vier Jahren in der Station lebt. Aufgrund einer Sehnenverkürzung am Flügel kann das Möwenmännchen nicht mehr fliegen und wäre seinen Fressfeinden in der freien Natur schutzlos ausgeliefert. Bei Bornstein lebt Jonathan gemeinsam mit dem menschenbezogenen Eichelhäherpärchen Pünktchen und Anton und weiteren Wildvögeln in einer großen Voliere.

Ehrenamtliche Helfer und Spenden als Unterstützung

Möglich ist dies vor allem durch Spenden von Unternehmen und Privatpersonen aus der Umgebung. Im Frühjahr, während der Brutzeit, ist in der Wildvogelstation besonders viel zu tun. Alle Brutkästen sind mit Küken besetzt, die gefüttert werden möchten. Ein mit Fütterung, Tierarztbesuchen und Behandlungen gefüllter Tag kann schon mal von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr dauern.

Unterstützung bei ihrer Arbeit erhält Angelika Bornstein von zwei Helfern, die ein Freiwilligenjahr absolvieren, sowie ehrenamtlichen Helfern. „Ich möchte allen Vögeln gerecht werden“, so die Eitorferin. Aufgenommen werden müssen aber nur nackte oder verletzte Küken. Vögel, die das Nest bereits freiwillig verlassen haben, werden meist am Boden von der Mutter versorgt und benötigen keine Hilfe. „Am besten setzt man die Vögel auf einen Baum, damit keine Katze dran kommt“, rät Bornstein. Dass die Vögel nicht mit der bloßen Hand angefasst werden dürfen, sei übrigens ein Mythos, erklärt sie. In Bach werden auch andere Organisationen über den Naturschutz informieren. Bornstein rät Besuchern, wegen der begrenzten Parkmöglichkeiten mit der Bahn bis Merten anzureisen und bei einem Spaziergang das Eitorfer Siegtal zu genießen.

Weitere Informationen zur Wildvogelhilfe und zum Tag der offenen Tür am Sonntag,11. Juni, 11 bis 17 Uhr in Eitorf-Bach, Uckerather Straße 10, gibt es auf der Internetseite www.wildvogelhilfe-rsk.de.

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