Siegburger Märchentag Die Macht eines Märchens

SIEGBURG · Märchen faszinieren Jung und Alt, seit Jahrhunderten ist ihr Zauber ungebrochen. Besonders Kindern eröffnen sie häufig den Zugang zu Sprache, zum Lesen und Schreiben und transportieren Normen, Werte und Moralvorstellungen.

 Monika Kep (hinten) trägt den Kindern das Märchen vom Kolibri vor, der König der Tiere wird.

Monika Kep (hinten) trägt den Kindern das Märchen vom Kolibri vor, der König der Tiere wird.

Foto: Andreas Dyck

Der fünfte Siegburger Märchentag des Kinderschutzbundes nutzte die Macht der Märchen, um Kinder für Sprache zu begeistern. Doch auch die Eltern sollten mit der Veranstaltung erreicht werden.

Im Kellergewölbe des Siegburger Stadtmuseums war es mucksmäuschenstill, wenn Monika Kep eine dramaturgische Kunstpause macht. Zu hören ist anschließend nur die Stimme der Märchenerzählerin, die ihr junges Publikum in ihren Bann zieht. Gespannt hören die Kinder im Vor- und Grundschulalter das Märchen vom Kolibri, der König über die Tiere wird und dabei sogar den Adler bei einem Wettflug aussticht. Auf Kissen und Decken dürfen die Pänz es sich gemütlich machen, es ist warm im historischen Weinkeller des Museums, und eine Schale mit Plätzchen lädt zum Naschen ein.

Von "Rapunzel" über "Die drei Apfelsinen" bis hin zu "Der Wolf und die sieben Geißlein" wurden bekannte wie auch weniger bekannte Märchen von verschiedenen Erzählern vorgetragen. Fünf Stunden lang lauschten bis zu 20 Kinder gleichzeitig den Erzählungen. Mit dem Märchentag wollte Manfred Gerling vom Vorstand des Kinderschutzbundes aber auch die Eltern erreichen, die mit ihren Kindern den Siegburger Märchentag besuchten.

"Für Erwachsene ist es wichtig zu sehen, wie sehr Kinder durch Märchen fasziniert werden", so Gerling. Damit will der Kinderschutzbund dazu beitragen, dass im Kinderzimmer wieder häufiger vorgelesen wird. Der Verein, der unter anderem auch Sprachförderung an Gesamtschulen anbietet, betrachtet das Vorlesen nicht allein als Sprachförderung. "Es findet dabei ja auch eine Gemeinschaft statt, die wichtig ist für das Zusammenleben", so Manfred Gerling. "Das ist für Kinder und Erwachsene von gleicher Bedeutung."

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