Kooperation des Siegburger Anno-Gymnasiums Die Schwerkraft steht auf dem Stundenplan

SIEGBURG · Das Anno-Gymnasium schließt einen Kooperationsvertrag mit den Schülerlaboren des deutschen Luft- und Raumfahrt-Zentrums. So sollen die Schüler alles über Schwerkraft und Mars-Missionen erfahren.

 Durch ein Loch in einer Fotowand guckt Hildegard Schlemmer, die Leiterin des Anno-Gymnasiumns.

Durch ein Loch in einer Fotowand guckt Hildegard Schlemmer, die Leiterin des Anno-Gymnasiumns.

Foto: Holger Arndt

Das deutsche Luft- und Raumfahrt-Zentrum (DLRZ) bietet Schülern der Mittel- und Oberstufen in seinen Schülerlaboren (DLR School Lab) an verschiedenen Standorten Deutschlands die Möglichkeit, die Faszination der Forschung selbst zu entdecken und zu erleben.

Mit dem DLR School Lab Köln hat das Anno-Gymnasium Siegburg jetzt einen Kooperationsvertrag geschlossen. Am Kölner Standort unterzeichneten Schulleiterin Hildegard Schlemmer, der Leiter der Standorte Köln und Bonn, Rolf-Dieter Fischer, sowie der Leiter des DLR School Lab Köln, Richard Bräucker, bei einer kleinen Feierstunde den Vertrag.

Das DLRZ zählt zu den größten und modernsten Forschungseinrichtungen Europas. Und schon in der Vergangenheit haben mehrere Klassen und Kurse des Gymnasiums im Schullabor des DLRZ gearbeitet. Die beiden Lehrkräfte Susanne Maurer und Joachim Schneider freuen sich darüber, dass nun ein regelmäßiges Arbeiten im DLR School Lab möglich ist.

Die Vereinbarung sieht unter anderem eine Zusammenarbeit in Form von Unterricht, Langzeit- und Betriebspraktika für Schüler, experimentelles und wissenschaftliches Arbeiten, Vorträge von DRL-Mitarbeitern in der Schule und Fortbildungen für die Lehrer vor.

In ihrer Rede sagte Hildegard Schlemmer, die Kooperation realisiere den Bildungsauftrag im besten Sinne. "Den Schülern wird es ermöglicht, in einer Lernumgebung mit professioneller Ausstattung und der Expertise von Profis zu experimentieren", so die Schulleiterin.

In Köln gibt es zwölf Experimente, sie lauten unter anderem "Mission to Mars" oder "Schwerelosigkeit". Dabei stehen Fragen im Mittelpunkt wie: Was ist Schwerelosigkeit? Was ist Schwerkraft? Und warum fällt auf der Erde ein Apfel herunter und warum schwebt er dem Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS vor der Nase weg?

Laut Bräucker gehe es darum, junge Menschen neugierig zu machen, sie für Naturwissenschaften zu begeistern und Anreize für ein Studium der Naturwissenschaften zu schaffen. Denn "unsere wichtigste Ressource ist der wissenschaftliche Nachwuchs", betonte der Laborleiter. Er wies darauf hin, dass der außerschulische Lernort als Ergänzung zum Unterricht einen besonderen Stellenwert bei den Schülern habe. Sie lernten dadurch, dass "wissenschaftliches Arbeiten immer fachübergreifend ist" und Naturwissenschaft als Ganzes zu verstehen.

In den vergangenen elf Jahren seit Einführung des DLR School Lab haben laut Bräucker Tausende Kinder und Jugendliche das Angebot genutzt, Anfang 2015 wird der 50 000. Schüler begrüßt. Die Wartezeiten für einen Besuch im Labor liegen mittlerweile bei 13 Monaten. Dank des Kooperationsvertrages müssen sich zumindest die Anno-Gymnasiasten nicht mehr so lange in Geduld üben.

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