Unser Dorf hat Zukunft Die Suche nach dem schönsten Ort

Rhein-Sieg-Kreis · Der Rhein-Sieg-Kreis ruft zur Teilnahme am Kreiswettbewerb auf. Ortschaften bis maximal 3000 Einwohner können sich bewerben. 15.000 Euro Preisgeld sind ausgelobt.

Ruppichteroth ist das Vorzeigedorf des Rhein-Sieg-Kreises schlechthin. Die Organisatoren des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ sind sichtlich stolz auf dessen Leistungen: 2014 gab es Gold beim Kreiswettbewerb, 2015 Gold auf Landesebene und schließlich im vergangenen Jahr Silber auf Bundesebene. Ein rasanter Aufstieg zum Erfolg. Dabei hatte sich die Ortschaft zum ersten Mal überhaupt beim Wettbewerb beworben. Dieser findet nun zum 22. Mal statt und könnte auch in diesem Jahr für so manches Dorf zu einem Erfolgsprojekt werden.

Ruppichteroth hat vorgemacht, was eine erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb bedeuten kann. Hermann Tengler, Leiter des Referats Wirtschaftsförderung und strategische Kreisentwicklung beim Rhein-Sieg-Kreis, will besonders Dörfer ermuntern, die sich bisher noch nie beworben haben. „Die Bewerbung bei diesem Wettbewerb gibt einen enormen Motivationsschub im Dorf“, so Tengler am Donnerstag bei der Vorstellung des Wettbewerbs. Einmal alle zusammentrommeln und sich gemeinsam bewerben, das stärke den Zusammenhalt und das Engagement. Gerade das sei im Ehrenamt wichtig und unerlässlich, ergänzt Landrat Sebastian Schuster.

Besonders im Blick auf die Teilnahme am Strukturförderprogramm der Regionale 2022 und 2025 möchte der Kreis neue Ideen für eine moderne Dorfentwicklung sammeln. „Die Menschen vor Ort können am besten die Bedürfnisse ihrer Ortschaft feststellen. Sie wissen, was getan werden muss“, sagte Schuster. Mobilität und demografischer Wandel mache vielen kleinen Dörfern zu schaffen. Durch den Wettbewerb solle die Lebensqualität wieder gesteigert werden und das Dorf sich weiterentwickeln.

Bewerben können sich alle räumlich geschlossenen Ortschaften und Stadt- oder Gemeindeteile mit maximal 3000 Einwohnern. „Jede Ortschaft profitiert in jedem Fall von Hinweisen der Jury, die nach der Sommerpause die Dörfer bereisen und bewerten wird“, so Theresia Fischer, Mitorganisatorin des Wettbewerbs im Fachbereich Strategische Regional- und Kreisentwicklung. Bewertungskriterien und gleichzeitig auch Ziele des Wettbewerbs sind eine zukunftsfähige Dorfstruktur, ein kulturelles und soziales Gemeinschaftsleben sowie Kooperationen und Netzwerke mit den Nachbardörfern. Außerdem werden Faktoren wie ein lebenswertes Umfeld, Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität und ein Bewusstsein für die Belange von Kultur, Natur und Umwelt berücksichtigt. Jedes Dorf und jeder Ortsteil soll von einer Teilnahme profitieren. So können Tipps und Verbesserungsvorschläge der Bewertungskommission auch für die Zukunft genutzt und umgesetzt werden. „Es geht darum, sich die Frage zu stellen, wo man als Dorfgemeinschaft hin will und was man leisten kann“, sagte Fischer. „Das ist in jedem Fall nützlich.“

Nach einer Sichtung der Bewerbungen werden die teilnehmenden Orte von einer zwölfköpfigen Bewertungskommission besucht, die aus Mitgliedern der Kreistagsfraktionen und Vertretern von Verbänden und Behörden besteht. Nach erfolgreicher Teilnahme winkt ein Preisgeld. Insgesamt sind vom Rhein-Sieg-Kreis 15 000 Euro ausgelobt. Wer am besten abschneidet, hat außerdem eine Chance zum Landeswettbewerb gemeldet zu werden. Gestaffelt nach der Anzahl der Bewerber, wird eine bestimmte Zahl an Siegerdörfern an den Landeswettbewerb weitergeleitet. Von dort aus geht es mit etwas Glück weiter zum Bundeswettbewerb. Ruppichteroth hat das geschafft und in den vergangenen drei Jahren von einer „kostenlosen Vermarktung“ profitiert, so Tengler. Ausführliche Informationen zum Wettbewerb und zur Bewerbung gibt es auf www.rhein-sieg-kreis.de.

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