Neues Übergangswohnheim Don-Bosco-Haus 2.0 in Siegburg feiert Richtfest

Siegburg · Der Katholische Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis (SKM) schafft in Siegburg neuen Wohnraum für Menschen, die nicht in den ersten Wohnungsmarkt vermittelt werden können.

 In seinem neuen Übergangswohnheim bietet der SKM bietet künftig 16 Wohnungen und eine Frauennotschlafstelle.

In seinem neuen Übergangswohnheim bietet der SKM bietet künftig 16 Wohnungen und eine Frauennotschlafstelle.

Foto: Paul Kieras

Im September 2020 startete der Katholische Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis (SKM) mit dem symbolischen ersten Spatenstich sein neues Wohnprojekt, jetzt feierte der Verein Richtfest. Das viergeschossige Gebäude ist in unmittelbarer Nachbarschaft des bestehenden Don-Bosco-Hauses an der Luisenstraße in die Höhe gewachsen und soll Anfang 2023 bezugsfertig sein.

„Damit wollen wir Wohnraum für Menschen schaffen, die im alten Don-Bosco-Haus Aufnahme gefunden haben, aber aufgrund der schwierigen Wohnraumsituation nicht in den ersten Wohnungsmarkt weitervermittelt werden können“, erklärte die SKM- Vorstandsvorsitzende Monika Bähr bei der Feier im Rohbau. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass das Problem des fehlenden Wohnraums weiter zunehme und sich verschärfe. Sie mahnte davor, Bedürftige gegeneinander auszuspielen. Etwa Obdachlose gegen Flüchtlinge aus der Ukraine oder diese wiederum gegen Geflohene aus anderen Teilen der Welt. Dies führe sonst zu einer Spaltung der Gesellschaft. „Den Verteilungskampf bekommen wir jetzt schon an den Tafeln zu spüren“, so die Vorstandsvorsitzende.

Bähr betonte, dem SKM und ihr sei es „eine Herzensangelegenheit, auf mangelnden Wohnraum hinzuweisen.“ Sie zeigte sich dankbar, dass der Rat auf Vorschlag des ehemaligen Bürgermeisters Franz Huhn hin dem Verkauf des 946 Quadratmeter großen, städtischen Grundstücks an den SKM zugestimmt hatte. Der nannte seinerzeit als Grund, „einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen, um denen zu helfen, die am Rande der Gesellschaft leben“. In Anbetracht der prekären Wohnraumlage sei der Neubau zwar „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Bähr in ihrer Ansprache, man wolle aber damit zeigen, „dass es sich lohnt, in den sozialen Wohnungsbau zu investieren.“

Mehrere Betten stehen für Frauen zur Verfügung

 Feiern Richtfest: Monika Bähr (v.l.), SKM-Schatzmeister Heinz-Gerd Wiemar, Architekt Kai Jensen, der Stellvertretende SKM-Vorstandsvorsitzende Georg Becker und die Vize-Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer.

Feiern Richtfest: Monika Bähr (v.l.), SKM-Schatzmeister Heinz-Gerd Wiemar, Architekt Kai Jensen, der Stellvertretende SKM-Vorstandsvorsitzende Georg Becker und die Vize-Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer.

Foto: Paul Kieras

Im „Don-Bosco-Haus 2.0“, wie Bähr den Neubau nannte, entstehen 14 Übergangswohnungen für Männer, zwei für Frauen sowie eine Frauennotschlafstelle in einem separaten Bereich, zu dem auch nur Frauen Zugang haben. Sechs Betten in Mehrbettzimmern stehen Frauen an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr zur Verfügung. Außerdem sind neue Räume für die Tafel und die Kleiderkammer sowie Beratungs- und Therapieräume vorgesehen. Denn im Don-Bosco-Haus müssen die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter laut Bähr zum Teil in Kellerräumen arbeiten. Das Wohnprojekt wird organisatorisch an die Fachbereiche Wohnungslosenhilfe und Resozialisierung angebunden. Die Arbeit setzt sich aus Soforthilfemaßnahmen und kurzfristigen Beratungskontakten sowie längerfristiger Begleitung und Betreuung zusammen, die die Betroffenen in ihrem Lebens- und Wohnumfeld stabilisieren soll, nachdem Lebensunterhalt und Unterkunft gesichert sind.

Die Gesamtkosten für das Wohnprojekt einschließlich Grundstück liegen bei rund 3,4 Millionen Euro. Finanziert wird das Projekt mit einem geförderten Darlehen der NRW-Bank, Zuschüssen der Stiftung Wohlfahrtspflege und des Meister-Gerhard-Fonds, der Aktion Mensch, des Erzbistums Köln, der Stiftung Wohnhilfe sowie aus Eigenmitteln, die zum Teil über den Wolfgang Overath Fonds gestellt werden.

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