Urteil vor dem Landgericht Bonn Drogendealer aus Hennef zeigt sich geständig

Bonn/Hennef · Seine Taten hat ein Hennefer unumwunden zugegeben, was seinen Prozess vor dem Bonner Landgericht erheblich verkürzt hat. Der Dealer muss nun für drei Jahre in Haft.

 Ein wegen Drogendelikte angeklagter Hennefer zeigte sich vor dem Bonner Landgericht geständig.

Ein wegen Drogendelikte angeklagter Hennefer zeigte sich vor dem Bonner Landgericht geständig.

Foto: dpa/Oliver Berg

An Einsicht schien es dem Angeklagten nicht zu mangeln: Im Verlauf eines nur eintägigen „kurzen Prozesses“ vor dem Bonner Landgericht hatte ein 36-jähriger Hennefer Dealer nicht nur die beiden ihm vorgeworfenen Taten unumwunden gestanden, sondern gegenüber der Vorsitzenden Richterin der 2. Großen Strafkammer auch eingeräumt, dass er weitere illegale Geschäfte gemacht habe. Nun ist der vielfach und einschlägig vorbestrafte Dealer zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen unerlaubten Drogenhandels in zwei Fällen sowie unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt worden. Zumindest einen Teil der nun ausgesprochenen Strafe hatte der Mann sich sogar gewünscht: Neben der Freiheitsstrafe ordnete das Gericht nämlich auch eine Drogentherapie an.

Dank der Kooperation des Angeklagten konnte das Verfahren denkbar schlank gehalten werden: Mit dreieinhalb Jahren Gesamtfreiheitsstrafe ist das Gericht nun knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft geblieben. Die Verteidigung hatte schlicht um ein „mildes Urteil“ gebeten. Die Therapie hielt auch sie für angeraten, da sich der 36-Jährige eine solche Maßnahme explizit gewünscht hatte, um endlich aus dem drogenindizierten Teufelskreis herauszukommen.

Angeklagter stand unter Bewährung

Die zur Verurteilung gekommenen Taten ereigneten sich am frühen Abend des 21. Juni vergangenen Jahres am Hennefer Adenauerplatz und am 11. Oktober 2021 direkt nebenan an der Frankfurter Straße. Im ersten Fall versuchte der polizeibekannte Dealer gerade das Schloss eines E-Bikes zu knacken. In seinem Rucksack fanden die Beamten 5,5 Gramm Kokain, 14,8 Gramm Amphetamin, 12,7 Gramm Marihuana sowie eine mit fünf Patronen geladene Schreckschusspistole. Die Waffe habe ihm ein Kunde als Pfand gegeben, er habe sie aber nie eingesetzt, hatte der Mann ausgesagt. Beim zweiten Zugriff stellten die Beamten neben einer Feinwaage, Verpackungsmaterial, zwei Handys sowie 205 Euro, 35,9 Gramm Marihuana, 10,4 Gramm Amphetamin, zehn Ecstasy-Tabletten sowie 5,15 Gramm Haschisch sicher.

Da der Angeklagte unter laufender Bewährung stand, muss er zusätzlich eine vom Amtsgericht am 6. September 2021 verhängte Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten absitzen.

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