Siegburger Steinzeug Düsseldorfer Museum zeigt Exportschlager

Düsseldorf · Brennbar bei bis zu 1200 Grad, hart wie Glas und trotzdem leicht formbar: Der Ton aus Siegburg galt im Mittelalter als einzigartig, die Produkte der Töpfereien wurden zum Exportschlager und bis nach Schweden und Norwegen geliefert.

 Ein Trichterhalskrug gehört zur Ausstellung.

Ein Trichterhalskrug gehört zur Ausstellung.

Foto: dpa

Mit den jahrhundertealten Werken befasst sich die Ausstellung "Schöner trinken. Siegburger Steinzeug als Schmuck der Tafel" im Düsseldorfer Hetjens-Museum. Von diesem Samstag an bis zum 2. März sind rund 300 Töpferstücke zu sehen, dabei zeigt das Hetjens-Museum seine eigene große Sammlung.

Krüge, Kannen und Becher aus Siegburg waren im Mittelalter das begehrteste Geschirr in Europa. Jeder wollte es. Es war stabil, es war alltagstauglich, später war es auch ein Hingucker. "Jeder, der etwas auf sich hielt, hatte damals Siegburger Steinzeug", sagte Kuratorin Marion Roehmer.

Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Oberflächen der getöpferten Behälter schlicht gehalten. Kaum Farbe, wenig Schnörkel. Nach und nach wurden die Designs immer verspielter. Viele Bibel-Motive finden sich auf den Gefäßen wieder. Grund: Die Bibel war das erste illustrierte Buch in Siegburg, die Töpfer kopierten die Bilder einfach. Die Wünsche der Kunden nahmen zum Ende des 16. Jahrhunderts zu. Die Töpferarbeiten wurden facettenreicher, individueller - und raffinierter.

Die Ausstellung ist Teil eines Forschungsprojekts, mit dem das Siegburger Steinzeug erstmals wissenschaftlich bearbeitet wird. Im Frühjahr 2014 will Roehmer ein Buch zum Siegburger Steinzeug veröffentlichen und darin alle Gefäße aus dieser Zeit erklären.

Weitere Infos im Internet auf www.duesseldorf.de/hetjens

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