Marode Melanbogenbrücke Ein Tuch soll den Schutt abfangen

RHEIN-SIEG-KREIS · Sie wird wohl noch einige Jahre für den Schwerlastverkehr gesperrt sein, die marode Melanbogenbrücke über die Sieg zwischen Menden und Friedrich-Wilhelms-Hütte.

 Denkmal über der Sieg: Die marode und an den Trägern verstärkte Melanbogenbrücke.

Denkmal über der Sieg: Die marode und an den Trägern verstärkte Melanbogenbrücke.

Foto: Lehnberg

Die Abrissgenehmigung des maroden Denkmals hat die Denkmalbehörde zwar schon in Aussicht gestellt. Aber noch ist nicht klar, wann sie neu gebaut werden kann und ob für den Abriss und den vom Landesbetrieb Straßen NRW geplanten Neubau ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden muss oder ein vereinfachtes Bauleitverfahren ausreicht.

"Dazu muss jetzt eine Umweltverträglichkeitsstudie erarbeitet werden. Dann wissen wir mehr", sagte Laurenz Braunisch, Sprecher der Regionalniederlassung des Landesbetriebs in Köln. Seit Dezember 2006 ist die gut 84 Jahre alte, 70 Meter lange und 14 Meter breite Brücke nur eingeschränkt befahrbar.

Lastwagen mit mehr als 14 Tonnen Gesamtgewicht oder einer maximalen Achslast von sieben Tonnen dürfen nicht mehr über die Brücke fahren und müssen Umwege in Kauf nehmen. Dass sie überhaupt noch befahren werden kann, liegt an den Verstärkungen, die der Landesbetrieb 2007 an einigen Trägern hat anbringen lassen und an der Sanierung einiger brüchiger Stellen im Beton. Nur gänzlich sanieren lässt sie sich laut Landesbetrieb nicht mehr.

Die Brückenbauer wissen mittlerweile zwar schon, wie der rund fünf Millionen Euro teure Neubau ablaufen kann. Nur: Die Planer, die am Gesamtkonzept basteln, müssen sagen, ob es auch geht. "Das Bauwerk liegt mitten im schützenswerten FFH-Gebiet (Flora, Fauna, Habitat, Anm. d. Red.)", beschreibt Braunisch den Konflikt. Wäre ein Neubau umweltverträglich, könne man ein vereinfachtes Verfahren anwenden, andernfalls müsse man in die Planfeststellung. Das werde nun geklärt. Bis Mitte des neuen Jahres soll das abgeschlossen sein.

Die Brücke selbst müsste, so die Brückenbauexperten beim Landesbetrieb, stückchenweise abgebaut werden, und zwar so, dass das FFH-Gebiet Sieg nicht tangiert wird. Dazu ist in einem aufwendigen Verfahren geplant, unter der Brücke über der Sieg eine Art Tuch zu spannen, mit dem das Abrissmaterial aufgefangen werden kann. Zum Schluss würden dann die Bogen, die die ganze Last der Brücke tragen, abgebaut.

Laut Braunisch soll es während der Bauzeit keine provisorische Brücke geben. "Da werden wir ein Umleitungskonzept erarbeiten müssen." Wie lange gebaut werden würde, lässt sich laut Braunisch noch nicht sagen. Auch bis zum Beginn der Abrissarbeiten werden noch einige Jahre vergehen.

Von den Plänen, die alte Brücke für Radler und Fußgänger zu erhalten und daneben eine neue zu bauen, hat sich der Landesbetrieb aus Kostengründen verabschiedet. Die historische Brücke wird abgerissen und an derselben Stelle neu gebaut. "Gut ist, dass die Fundamente, auch die der Vorlandbrücke, noch gut sind", sagte Braunisch. Darauf könne man aufbauen. Wie das am Ende aussehen könnte, stehe noch nicht fest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort