Ehemalige Bahn "Rhabarberschlitten" Eine Verbindung mit Geschichte

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Kleinbahn, der so genannte Rhabarberschlitten, fuhr 1914 zum ersten Mal. Der Betrieb musste 1965 stillgelegt werden, weil der Busverkehr die Bahn verdrängte.

Letzte Fahrt: In den 60ern kam das Aus für die Kleinbahn.

Letzte Fahrt: In den 60ern kam das Aus für die Kleinbahn.

Foto: Repro:GA

Die Idee, von Beuel über Mondorf nach Zündorf eine rechtsrheinische Bahnverbindung zu bauen, ist nicht neu. Bereits 1911 gab es Pläne, sogar eine Genehmigung. Doch der fünfeinhalb Kilometer lange Strang von Mondorf nach Beuel, der eine Million Mark gekostet hätte,wurde nie gebaut. Eigeninteressen, politische Alleingänge und ein Streit um die Finanzierung machen das Projekt zunichte. Was folgte, waren gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen dem damaligen Siegkreis und der Gemeinde Vilich.

Stattdessen wurde die Strecke von Zündorf aus über Mondorf, Sieglar und Troisdorf bis zum Siegburger Bahnhof errichtet. 1914 rollte die Kleinbahn Siegburg-Zündorf erstmals. Ihren legendären Namen „Rhabarberschlitten“ erhielt sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Städter mit der Bahn zum Hamstern aufs Land fuhren; in der Gegend von Mondorf gab es jede Menge Rhabarber. Einige Jahre später wurde die Bahn vom Busverkehr, aber auch von der wachsenden Zahl an Autos verdrängt. 1963 wurde der Abschnitt Siegburg-Sieglar stillgelegt. 1965 kam auf dem restlichen Streckenabschnitt das Aus für den Personenverkehr. Das Gleis blieb ab Troisdorf erhalten. Darüber zuckeln heute kleine Güterzüge zu Evonik nach Lülsdorf. Die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft ist Betreiberin der Strecke.

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