Kommentar Einfach weiter nerven!

Auf die Nerven gehen hilft manchmal - nachdem die Deutsche Bahn immer wieder von unterschiedlichsten Stellen darauf hingewiesen wurde, dass die Anzeigetafel am Siegburger Bahnhof noch immer defekt ist, tauscht sie sie nun endlich aus - voraussichtlich - und lässt sich das immerhin 120.000 Euro kosten.

Viel Geld, aber sicher nicht zu viel für einen Bahnhof, der zu den wichtigsten und meistfrequentierten in der Region gehört. Der Ortstermin mit einem unabhängigen Experten in Siegburg hat zweierlei gezeigt: Zum einen läuft vieles am Bahnhof durchaus rund und gut, der Service stimmt und wurde jüngst noch verbessert.

Auf der anderen Seite stehen aber fehlende Schilder und damit mangelnde Möglichkeiten zur Orientierung - auch das sollte an einem ICE-Bahnhof, an dem schließlich immer wieder auch Ortsfremde landen, selbstverständlich sein. Und dass Pendler, die mit dem Intercity-Express Richtung Frankfurt fahren, auf Gleis 6 frieren und/oder nass werden, ist gerade angesichts der Preise, die die Bahn für ihren schnellsten Zug verlangt, eine Frechheit.

Da drängt sich der Eindruck auf, die Bahn habe den ICE-Bahnhof Siegburg gebaut und wolle ihn nun so kostenneutral wie irgend möglich erhalten. Mehr und größere Schilder, besserer Schutz vor Wind und Wetter - das kann und darf aber an einem Fernverkehrsbahnhof nicht zu teuer sein.

Immerhin: Auch an Gleis 6 hat der DB-Konzern kürzlich nachjustiert und sieben neue Schutzhäuschen aufgestellt. Der Bahn ein bisschen auf die Nerven zu gehen scheint also manchmal das richtige Mittel zu sein. Legitim ist es erst recht, schließlich nervt sie uns ja auch manchmal. Und schließlich gilt: Wenn der Kunde nichts sagt, kann der Verkäufer nichts verbessern.

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