Schaden am Dach der Siegburger Anno-Kirche Einsatz in schwindelnder Höhe

SIEGBURG · Von der Gondel eines Autokrans aus haben Experten am Donnerstag die Turmhaube der Siegburger Pfarrkirche Sankt Anno begutachtet. Die nun anstehende Reparatur kostet eine sechsstellige Summe.

 Von einer Gondel aus inspizieren Experten die Turmhaube von Sankt Anno.

Von einer Gondel aus inspizieren Experten die Turmhaube von Sankt Anno.

Foto: Nadine Quadt

Kein Wind, kein Regen – das Wetter war am Donnerstag ideal für einen Einsatz in schwindelnder Höhe, der im Siegburger Norden unweigerlich viele Blicke auf sich gezogen hat. Von der Gondel eines Autokrans aus inspizierten Sachverständige die Turmspitze der Siegburger Pfarrkirche Sankt Anno aus nächster Nähe. Vorarbeiten für Reparaturen, die schon bald für einen erneuten Einsatz am 75 Meter hohen Kirchturm sorgen werden. Dann aber vom Gerüst aus.

„Über den Turmhelm ist Wasser eingedrungen, was erhebliche Schäden am inneren Gebälk zur Folge hat“, erklärte Alfons Wehner aus dem Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde Sankt Servatius, der die Untersuchungen vom Kirchplatz aus verfolgte. Das sei beim Abhängen der im Advent am Turm befestigten Weihnachtssterne aufgefallen. „Wir haben an einem tragenden Balken eine Pfütze entdeckt“, sagte er. Inzwischen habe die sich auf einer Fläche von fünf Quadratmetern ausgebreitet. „Das hat zu erheblichen Schäden am inneren Gebälk geführt“, ergänzte Kirchenvorstand Herbert Honisch. Wegen der drohenden Gefahr von oben habe die Gemeinde den Kirchvorplatz inzwischen teilweise gesperrt. Auch das zur Weierstraße hin gelegene Hauptportal bleibt verschlossen. Besucher gelangen über den Eingang an der Kempstraße oder den barrierefreie Zugang der Sakristei in die Kirche.

Handwerkliche Fehler bei Arbeiten im Jahr 1983

„1983 gab es zuletzt größere Arbeiten am Turmhelm“, sagte Honisch. Wie sich inzwischen herausgestellt habe, seien dabei handwerkliche Fehler gemacht worden. „An der gesamten Grate sind die Schindeln damals so verlegt worden, dass Regen eindringen konnte“, erklärte Honisch. Dadurch sei im Lauf der Jahre das Holz geschädigt worden. Ein Schaden, der erst aufgefallen ist, nachdem sich Wasser im Raum unter der Turmhaube gesammelt hatte.

„Fachleute haben den Turm zunächst mit einer Drohne abgeflogen, um die Schäden zu untersuchen“, sagte Wehner. Vom Autokran aus haben sich Statiker, Dachdecker und ein Kunstschmied am Donnerstag ein direktes Bild vom Zustand der Schiefer, der Krönung aus Kugel, Kreuz und Wetterhahn und dem Gesims gemacht. „Die Schäden müssen zeitnah repariert werden“, sagte Honisch. Die Kosten bewegten sich im sechsstelligen Bereich.

Die Arbeiten an der Anno-Kirche sind nicht die einzigen, die die Pfarrgemeinde in nächster Zeit beschäftigen. „Ein großes Projekt wird die Nepomuk-Kapelle auf dem Alten Friedhof“, so Wehner. Wie berichtet war deren Dach im August bei einem Unwetter beschädigt worden.

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