Weiberfastnacht in Siegburg Eintritt für Party auf dem Markt?

Siegburg/Sankt Augustin · Die Weiberfastnachtsparty auf dem Siegburger Markt könnte nächstes Jahr zum ersten Mal von einem externen Veranstalter organisiert werden. "Es scheint so zu sein, dass ein Veranstalter bereit steht", sagte Siegburgs Erster Beigeordneter Ralf Reudenbach dem General-Anzeiger auf Nachfrage.

 Bunt und gut gelaunt: Vor zwei Jahren feierten die Jugendlichen auf dem Siegburger Markt.

Bunt und gut gelaunt: Vor zwei Jahren feierten die Jugendlichen auf dem Siegburger Markt.

Foto: Andreas Dyck

Eine Entscheidung soll früh im neuen Jahr fallen, schließlich ist Weiberfastnacht schon am 4. Februar. Noch müssen laut Reudenbach aber einige offene Fragen geklärt werden. Unter anderem: Müssen die Jecken Eintritt bezahlen, um auf den Markt zu kommen? "Das müssen wir noch besprechen", sagte Reudenbach.

Wie berichtet, hatte die Stadt Siegburg aus Sparzwängen in diesem Jahr darauf verzichtet, ein Bühnenprogramm anzubieten. Die Veranstaltung kostete laut einer stätischen Übersicht 45 795,72 Euro. Statt wie in der Vergangenheit 4000 Karnevalisten, verloren sich nur rund 300 auf dem Markt. Einige gingen stattdessen nach Sankt Augustin auf die Marktplatte zur dortigen Fete. Rund 4000 Jugendlich feierten vor dem Rathaus, die Polizei musste irgendwann Zugänge sperren und den Bahnverkehr der Linie 66 stoppen. In den nächsten beiden Jahren streicht die Stadt Sankt Augustin die Weiberfastnachtsparty (der GA berichtete). Der Umbau des Huma-Einkaufszentrums berge zu viel Risiko, so die Begründung. Eine Suche nach alternativen Standorten blieb erfolglos.

Vorige Wochen nun trafen sich die Verantwortlichen der Stadt Siegburg unter anderem mit der Polizei, der Bahnhofspolizei, den Stadtbetrieben und der Deutschen Bahn. Thema: die Weiberfastnachtsparty. Mit dabei waren auch Vertreter aus Sankt Augustin. "Die Stadt Sankt Augustin hat signalisiert, uns mit Mitarbeitern zu unterstützen. Das ist ein freundliches Angebot, das wir gerne wahrnehmen", sagte Reudenbach. Eine Kooperation sei das aber nicht, sagte er auf Nachfrage.

Sankt Augustins Stadtsprecherin Eva Stocksiefen sagte dem GA: "Wir gehen davon aus, dass ein Teil der Sankt Augustiner Jugendlichen nach dem Wegfall unserer Party nach Siegburg geht. Deshalb wollen wir mit Personal vor Ort sein und die Siegburger unterstützen." Auch Stocksiefen bestätigte, dass zu diesem Zeitpunkt keine Kooperation geplant sei. Anfang des Jahres würden die Gespräche aber fortgesetzt.

Bislang veranstaltete in Sankt Augustin der Stadtjugendring die Feier auf der Marktplatte. Der Vorsitzende Niklas Körber sagte: "Beide Seiten haben ja ein Interesse daran, dass es eine Feier gibt. Aus meiner Sicht ist eine Zusammenarbeit die einzige Möglichkeit, die bleibt." Aber selbst wenn es eine Party in der Kreisstadt gibt: Die Stadt Sankt Augustin bereitet laut Körber wie in den Vorjahren ein Sicherheitskonzept für die Marktplatte vor - für den Fall, dass trotzdem Jugendliche dorthin kommen. Davon gehen sowohl die Stadt als auch Körber aus.

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