3000 Plastikenten rennen um die Wette Ente 2208 schmeißt den Turbo an

SIEGBURG · Kopfüber stürzten am Samstagmorgen um 11 Uhr auf Kommando von Bürgermeister Franz Huhn rund 3000 leuchtend gelbe Plastikenten aus fünf riesigen Regentonnen in den Mühlengraben und machten sich auf die Rennstrecke Richtung Obi.

 Ab ins Wasser: Mehr als 3000 Plastikenten gehen auf dem Mühlengraben auf die Reise.

Ab ins Wasser: Mehr als 3000 Plastikenten gehen auf dem Mühlengraben auf die Reise.

Foto: Holger Arndt

Wie schon in den Jahren zuvor beobachteten Hunderte Schaulustige das Spektakel an der Ilse-Hollweg-Brücke (Siegfeldstraße) von den Ufern aus und hofften natürlich, dass ihre Ente das Rennen macht.

Während die meisten Zuschauer wie Silke Schulte, die bereits im vierten Jahr teilnahm, "weil es Spaß macht und für einen guten Zweck ist", das Schauspiel schon öfter erlebt hatten, war das Ganze für Philipp eine Premiere. Der Knirps, der im Juli zwei Jahre alt wird, quietschte vor Vergnügen und schaute dem gelben Teppich mit großen Augen hinterher. Allerdings mussten Mitglieder des Kanu Clubs Delphin aus Booten heraus einigen der schwimmenden Lose mit dem Paddel auf die Sprünge helfen und wieder auf Kurs bringen.

Dass es auch etwas zu gewinnen gab, war Philipp sicher nicht bekannt und wohl auch egal, obwohl Mutter Nicole Hönicke drei Lose für sich, ihren Mann und den Nachwuchs gekauft hatte. Den Zieleinlauf konnte sie aber nicht verfolgen, denn "gleich ist Zeit fürs Mittagsschläfchen", verriet sie, wollte aber später vielleicht noch einmal bei Obi nachschauen, ob sie etwas gewonnen habe. Dort wurden nicht nur die Gewinner verkündet, sondern gleichzeitig fand auch ein Spielfest statt, bei dem sich die potenziellen Sieger bis zum großen Finale amüsierten.

Ganze Heerscharen waren vom Start zum Ziel gezogen, wo bereits einige Hundert weitere Wett-Paten vom Damm oberhalb des Obi-Parkplatzes aus mit Spannung das Eintreffen der alle gleich aussehenden Wettkampfteilnehmer erwarteten und sich Hoffnung auf einen der attraktiven Hauptpreise machten.

In Rekordzeit erreichte in diesem Jahr die erste Ente nach nur etwas mehr als 60 Minuten das Ziel. Ungläubiges Staunen auch bei Jörg-Peter Schlieder von der Jugendbehindertenhilfe (JBH), der den Wettkampf moderierte und kommentierte. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass alles mit rechten Dingen zugegangen war und niemand eine Ente mitten auf der Strecke zu Wasser gelassen hatte, kürte er die Nummer 2208 als Sieger eines I-phone im Wert von 800 Euro. "Falsche Nummer", rief ein wohl enttäuschter Wettpate aus dem Pulk Schaulustiger. "Die hat wohl 'nen Turbo angeschmissen", ein anderer. Mit einem langgezogenen "Oh" brachte eine ältere Dame ihren Gemütszustand zum Ausdruck, da sie offensichtlich kein Glück gehabt hatte. Bis das Hauptfeld eintrudelte, vergingen dann einige Minuten. Nummer 2622 als zweiter, die Nummer 14 als dritter Sieger brachten ihrem "Rennstall" einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Euro beziehungsweise ein Tai-Chi-Kursus "All-You-Can-Train" für ein Quartal ein.

Aber auch die anderen Preise, die allesamt gestiftet wurden, konnten sich sehen lassen. So gab es gleich neun Damenarmbanduhren im Gesamtwert von über 1000 Euro zu gewinnen, eine Ballonfahrt für zwei Personen oder ein Candlelight-Dinner. Der Erlös in Höhe von rund 9000 Euro aus dem Verkauf der Wettscheine ging komplett an die JBH-Kitas "Veronika Keller" und "Die Kleinen Strolche".

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