Sicherer Schulweg für i-dötzchen Erst schauen, dann gehen

Siegburg · Sabine Otto übt mit ihrem Sohn Ben den Fußweg zur Adolf-Kolping-Grundschule.

 An der Straße: Den Weg lernt Ben mit seiner Mutter Sabine Otto, damit er auch alleine sicher zur Schule kommt. FOTO: HOLGER ARNDT

An der Straße: Den Weg lernt Ben mit seiner Mutter Sabine Otto, damit er auch alleine sicher zur Schule kommt. FOTO: HOLGER ARNDT

Foto: Holger Arndt

In knapp zwei Wochen geht es für den sechsjährigen Ben Otto los: Am 25. August ist sein erster Schultag an der Adolf-Kolping- Grundschule in Siegburg. Der baldige Grundschüler freut sich darauf: „Ich war schon auf dem Schnuppertag, und das war sehr gut“. Laut Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises werden mit Ben mehr als 5400 Kinder dieses Jahr im Kreis eingeschult. Die Frischlinge sind nicht nur neu in der Schule, sondern auch auf den Straßen. Deswegen ruft das Straßenverkehrsamt zu besonderer Vorsicht auf. Die Schüler müssen auf ihren Schulweg vorbereitet werden.

Das weiß auch Bens Mutter Sabine Otto. Er ist ihr erstes Kind, das eingeschult wird. Das Thema Schulweg hat sie mit anderen Eltern besprochen. „Wir haben Bens Weg schon zu Fuß, mit dem Fahrrad und im Auto geübt.“ Wenn es losgeht, soll Ben den Weg zu Fuß gehen. Dabei wird er nicht alleine sein. „Die Nachbarskinder und ein Erwachsener begleiten Ben“, sagt die Siegburgerin. Sie bestätigt: Der Schulweg ist unter Eltern ein großes Thema. „Mir ist schon mulmig dabei, Ben alleine loszuschicken. Aber man muss den Kindern auch etwas zutrauen“, erklärt die Mutter. Ben will am Liebsten schon alleine loslaufen. „Ich kenne den Weg schon auswendig. Da vorne geht es bergab, da muss man aufpassen.“

Besondere Vorsicht wünscht sich Sabine Otto jedoch nicht nur beim Berg, sondern beim Überqueren der Straße vor der Schule. „Das müssen wir weiter üben. Ben guckt zwar links und rechts, macht das meistens aber viel zu schnell.“ Für den Übergang hat die Mutter die sicherste Stelle ausgewählt. Hier ist die Straße schmal und übersichtlich. „An einer anderen Stelle ist eine Kreuzung, da fahren viele sehr schnell, und durch die vielen parkenden Autos verliert man schnell den Überblick“, so Otto. Zudem könnten die Autofahrer auch Ben übersehen.

Wann sie Ben ganz alleine zur Schule gehen lässt, weiß die Mutter deswegen noch nicht. „Ich gucke einfach mal, wie es klappt.“ Ihre Schwägerin gehe mit der Tochter immer ein Stückchen mit und lasse das Kind dann ein Stück alleine laufen. Die Länge des Weges, den die Tochter alleine laufe, würde bei jedem Mal größer. Das will Sabine Otto übernehmen.

Selbstbewusst läuft Ben auch beim Üben des Nachhausewegs vor seiner Mutter. Er hat hat seinen Schulranzen mit Fußballmotiven mitgenommen. Noch ist dieser nur mit einem Mäppchen gefüllt. Das Helios Klinikum Siegburg weist darauf hin, dass Eltern auf das Gewicht der bepackten Schulranzen achten müssen. Fast die Hälfte der Schulkinder habe eine Haltungsschwäche, so das Klinikum. Ursachen dafür seien nicht nur Schulranzen, sondern auch Schulmöbel und zu wenig Bewegung.

An Bewegung mangelt es Ben jedoch nicht. Aufgeregt rennt er manche Strecken seines Schulwegs vor. Manchmal muss Sabine Otto ihren Sohn ermahnen, mit dem breiten Ranzen sowohl auf den schmalen Wegen als auch bei Radfahrern aufzupassen. Ansonsten aber ist Ben schon ganz gut unterwegs. Geht ja auch bald los.

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