Kultur und Pantomime Erste "Nacht der Mystik" auf dem Michaelsberg

SIEGBURG · Mit der „Nacht der Mystik“ zaubert das Katholisch-Soziale-Institut eine stimmungsvolle Atmosphäre auf den Siegburger Michaelsberg. Pantomime Milan Sládek setzt ein Glanzlicht.

 Ein Glanzlicht der „Nacht der Mystik“ war der Auftritt von Pantomime Milan Sládek.

Ein Glanzlicht der „Nacht der Mystik“ war der Auftritt von Pantomime Milan Sládek.

Foto: Paul Kieras

Es war still in der voll besetzten Abtei Sankt Michael. Gedimmtes Licht und Kerzenschein verbreiteten eine andächtige Stimmung. Ein Gong wurde kurz angeschlagen, doch es dauerte fast eine Minute, bis der Klang vollständig verhallt war und das Instrument nicht mehr schwang. Xenia Narati schlug mit einem kleinen Klöppel die Saiten ihrer Harfe an, bevor sie damit begann, dem Instrument durch Zupfen leise Töne zu entlocken. „Es ist die erste Nacht der Mystik auf dem Michaelsberg, aber nicht die erste Nacht der Mystik überhaupt“, erklärte Renate Goretzki, Pädagogische Referentin des Katholisch-Sozialen Instituts, KSI. „Es bedarf vieler Künstler, die dabei helfen, diese Nacht zu einem ganz besonderen Ereignis zu machen.“

Doch worum geht es bei einer Nacht der Mystik? Im Wesentlichen sollen Antworten auf dem „Grund des Lebens“ gefunden werden, so Goretzki. Das soll durch Texte aus verschiedenen Religionen, Musik, bildender Kunst und auch Stille geschehen. So thematisierten die Sänger des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten mit ihrem indischen Gesang die Suche des Heiligen Augustinus nach Gott. Und wie er nach langer Zeit endlich zu der Erkenntnis kommt, dass Gott in den Herzen aller wohnt. Die sehr passend gewählten Geschichten wurden von Hildegard Meier mit ruhiger Stimme erzählt, die wunderbar mit der andächtigen Stimmung in der Abtei korrespondierten.

Die Organisatoren hatten ein Jahr lang darüber nachgedacht, wie sie das Thema Mystik im Alltag erleben und wie sie es umsetzen können. Herausgekommen ist ein dreistündige Veranstaltung, in der Mystik im Alltag beschrieben, aber auch künstlerisch dargestellt wurde. So etwa mit einem ganz besonderen Instrument, die Guzheng, einer Art chinesischer Zitter, die von Xueyan Li sehr feinfühlig gespielt wurde. Oder ganz ohne Worte von Pantomime Milan Sládek,. Wichtig waren auch die vielen Pausen, in denen die Zuhörer die Möglichkeit hatten, die Stimmung in der Abteikirche auf sich wirken zu lassen, über das eben Gehörte nachzudenken und in sich zu gehen. Die Nacht der Mystik ist eine ganz neue und auch vielschichtige Erfahrung für alle, die sich mit dem Thema Mystik auseinandersetzen und auch für jene, die sich für verschiedene religiöse Ansätze interessieren.

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