Siegburger Fußgängerzone Fahrradfahren bleibt tabu

SIEGBURG · Radfahren bleibt in der Siegburger Fußgängerzone weiterhin verboten - zumindest offiziell. Wenn ein Radfahrer rücksichtsvoll unterwegs ist, dann kann es sein, dass die Ordnungshüter noch einmal ein Auge zudrücken. Das ist das Ergebnis der jüngsten Planungsausschusssitzung.

Dort hatte die Fraktion SLB/Die Linke beantragt, die Fußgängerzone wenigstens zwischen Johannes- und Cecilienstraße während des Lieferverkehrs bis 11 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen frei zu geben. Die Grünen wollten den Radverkehr während dieser Zeiten gleich für die komplette Fußgängerzone zulassen.

Margret Werner und Michael Otter als Antragsteller wiesen darauf hin, dass sich unter anderem der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) auf diesem Abschnitt der Kaiserstraße für eine Freigabe des Radverkehrs ausgesprochen habe. "Zu beobachten ist, dass die Mehrzahl der Radfahrer das Rad nicht schiebt, sondern auf diesem Stück rücksichtsvoll fährt. Es geht hier nicht um Duldung dieses Verkehrsverhaltens, sondern um Rechtssicherheit", heißt es im Antrag.

[kein Linktext vorhanden]Bislang gilt in der Siegburger Fußgängerzone eine "rheinische Lösung", wie CDU-Fraktionschef Jürgen Becker den entsprechenden Beschluss nannte: Zwar gilt allgemeines Fahrverbot. Wenn Radfahrer aber vorsichtig fahren, wird das nicht geahndet. So gebe sich das städtische Ordnungsamt kulant, während die Polizei laut Becker dazu neigt, Knöllchen zu verteilen. "Wir sollten weiter so verfahren und die Polizei bitten, dies ähnlich wie die Stadt zu handhaben", sagte er.

Umfrage zur Fußgängerzone
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Vorbehalte gegen die formale Aufhebung des Radfahrverbots - auch nur teilweise - hatte im Ausschuss vor allem Erich Nießen (CDU): Er verwies auf Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren. Gerade sie müssten vor Radfahrern geschützt werden, erklärte er.

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