Siegburger Filmclub Fasziniert von bewegten Bildern

SIEGBURG · 20 Jahre, nachdem alles begann, haben die Mitglieder des Siegburger Filmclubs um ihren 1. Vorsitzenden Horst Gummersbach Interessenten an den Ort eingeladen, an dem der Club gegründet wurde. Im November 1993 gaben zehn Amateure in einem Kellerraum des Stadtmuseums den Startschuss, seit dem 1. Januar 1994 ist der Verein aktiv.

 Beweis für Würdigung und Anerkennung: Ein volles Haus beim Siegburger Filmtag.

Beweis für Würdigung und Anerkennung: Ein volles Haus beim Siegburger Filmtag.

Foto: Paul Kieras

In der Aula des Museums zeigte der Club mehr als 20 Einzel- und Gemeinschaftsproduktionen der letzten Jahre. Die rund 100 Gäste sahen nicht nur bewegte Bilder zu unterschiedlichsten Themen, sondern erfuhren auch, wie viel Arbeit in einem oft nur einige Minuten dauernden Streifen steckt.

Jeder Einzelne agierte in Personalunion als Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann, Beleuchter und Cutter. Auf dem Programm stand unter anderem die Premiere eines gemeinschaftlichen Werks, an dem neben Gummersbach und Geschäftsführerin Margot R. Kühn Helmut Hochscherf, Herbert Rödder und Dieter Schmieding beteiligt waren.

"Historisches Siegburg" ist ein Streifzug durch die Stadt, bei dem die Ursprünge anhand erhaltener Denkmäler gezeigt und erläutert werden: Bauwerke und Orte, an denen man vielleicht vorbeigeht, ohne sie eines lohnenden Blickes zu würdigen. 2000 Filmszenen - Material von 200 Stunden - wurden gedreht, gesichtet und auf 35 Minuten zusammengeschnitten, vermittelte Kühn einen Eindruck davon, welcher Aufwand oft erforderlich ist.

Filme, die in der Kreisstadt spielen oder sie selbst in den Fokus stellen, kamen beim Publikum besonders gut an. Beispielsweise "Siegburg mit Kinderaugen" von 1998, der auf Initiative von Conny Huhn, Leiterin der Hans-Alfred-Keller-Schule, hin entstand und den Schüler im Stil der beliebten Sendung mit der Maus im Rahmen des Sachkundeunterrichts mit Hilfe des Filmclubs drehten.

38 Minuten gibt der Beitrag "Auf dem Berg" Einsicht in das Leben der Benediktinermönche, bevor diese für immer das Kloster auf Siegburgs Wahrzeichen verließen. "Wir bekamen als einzige Dreherlaubnis, nicht einmal dem WDR erteilte der Orden eine Genehmigung", erzählte Gummersbach stolz.

Weiter ging es mit der Präsentation eines Querschnitts aus zwei Jahrzehnten Schaffenszeit, der Spannendes, Unterhaltsames, ungewöhnliche Blickwinkel und Informationen bot. Kommerzielle Interessen spielen bei den Filmfreunden keine Rolle, ihnen geht es ausschließlich um den Spaß vor und hinter der Kamera. Ein weiteres Gemeinschaftsprojekt ist zurzeit nicht angedacht, werde aber mit Sicherheit kommen, so Margot Kühn. An Ideen fehle es dem Verein und seinen Aktiven bestimmt nicht.

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