Brückbergkaserne in Siegburg Flüchtlinge ziehen in Kaserne ein

SIEGBURG · Es zieht wieder Leben ein in einen derzeit leerstehenden Gebäudekomplex der Brückbergkaserne. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) stellt die Wohnungen der Stadt Siegburg für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung.

Die BImA verlangt keine Miete - anders als ursprünglich geplant. Das teilte die Stadt gestern mit. Auf dem Kasernengelände sollen 50 bis 60 Flüchtlinge ein Zuhause finden.

Die Gebäude sind durch den Umzug des Wachbataillons nach Berlin im vergangenen Jahr frei geworden. Wie berichtet, hatte die BImA, der das Kasernengelände an der Luisenstraße gehört, ursprünglich eine Kaltmiete von sechs Euro pro Quadratmeter vorgesehen.

Eine Forderung, die Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn nicht akzeptieren wollte. Er bat die Siegburger CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winklemeier-Becker um Hilfe, die sich im Dezember in einem Schreiben an die BImA gewandt hat. Die Bundesanstalt lenkte ein, und verzichtet nun auf die Miete.

"Ich freue mich, dass die BImA meine Idee aufgreift, der Stadt Siegburg für die Unterbringung der Flüchtlinge das leerstehende Teilgebäude der Brückbergkaserne ohne Eigenprofit zur Verfügung zu stellen", sagte Winkelmeier-Becker gestern. Für Siegburg sei dies eine wichtige Erleichterung.

Die rund 200 in der Kreisstadt untergebrachten Asylbewerber, darunter 30 Frauen, Männer und Kinder aus Syrien, leben derzeit in Sammelunterkünften, in von der Stadt angemieteten Wohnungen und Privathäusern sowie übergangsweise im ebenfalls von der Stadt angemieteten, ungenutzten "Hotel Waldesruh". In den nächsten Wochen erwartet die Stadt weitere Menschen, auch aus Syrien.

"Wir hoffen, in der Kaserne vor allem Familien unterbringen zu können, weil dort genug Platz ist", sagt Franz Huhn. Zusammen mit seinen Mitarbeitern versuche er, die Flüchtlinge über die ganze Stadt zu verteilen, um deren Integration zu fördern.

Auch über den Wohnraum hinaus möchte die Stadt den Asylbewerbern das "Ankommen" am neuen Wohnort erleichtern. Daher tagt morgen zum zweiten Mal ein Runder Tisch mit Vertretern der Kirchen, des Katholischen Vereins für soziale Dienste, der Realschule, von Sportvereinen und Volkshochschule sowie einigen Künstlern und Privatleuten im Sitzungssaal des Rathauses.

Ab 19 Uhr kann sich jeder engagieren. Infos erteilt Andrea Wendt-Löffler, Tel. 0 22 41/10 28 41.

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