Freibad in Siegburg Das Bezahlen im Oktopus wird einfacher

Siegburg · Immer wieder haben Siegburger kritisiert, dass sie nur noch über eine Onlinebuchung ins Freibad kommen. Im Sommer offenbarte sich ein weiteres Problem: Der Kiosk nimmt kein Bargeld mehr. Die Stadtbetriebe präsentieren nun eine Lösung.

Ab dem Sommer 2024 soll eine neue Card das Bezahlen im Siegburger Oktopus-Freibad vereinfachen.

Ab dem Sommer 2024 soll eine neue Card das Bezahlen im Siegburger Oktopus-Freibad vereinfachen.

Foto: Nadine Quadt

Wer ins Siegburger Freibad möchte, muss sich dafür vorab online ein Ticket buchen. Das System hatten die Siegburger Stadtbetriebe während der Corona-Pandemie eingeführt, um einer zulässigen Zahl an Badegästen den Freibadbesuch zu ermöglichen, und daran halten sie auch nach wie vor fest. Das gefällt nicht allen Siegburgern. Ebenso wenig, dass sie im zum Freibad offenen Hotelrestaurant sowie am Kiosk nicht mehr mit Bargeld zahlen können. Im Sommer gab es deswegen immer wieder Kritik. Die SPD-Fraktion forderte daraufhin eine Lösung, vor allem für Kinder. Und die Stadtbetriebe haben reagiert.

Das Hotel akzeptiert seit dem Sommer auch den Siegburg-Gutschein als Zahlungsmittel. Dieser lässt sich mit einem Geldbetrag aufladen. Und auch für ein Eintrittsticket müssen Besucher, die nicht vorab online buchen wollen oder können, nicht mehr bis ins Stadtmuseum laufen. „Man kann die Tickets jetzt auch direkt am Freibad an einem Bildschirm buchen“, erklärte Stadtbetriebe-Vorstand André Kuchheuser am Donnerstag im Verwaltungsbeirat der Stadtbetriebe. Mitarbeiter könnten dabei behilflich sein. Eine Bezahlung sei dabei auch über die Eingabe der Iban möglich. Damit gebe es nun drei Möglichkeiten, sich ein Freibadticket zu sichern.

Gegen Barzahlung gibt es die Tickets allerdings weiterhin nur im Stadtmuseum. „Der überwiegend große Anteil der mehr als 29.000 Gäste im Juni haben allerdings das Online-Portal genutzt“, sagte Kuchheuser. Lediglich 372 seien auf das Angebot im Stadtmuseum zurückgekommen.

Auch für das Eis oder die Pommes am Freibad-Kiosk arbeiten die Stadtbetriebe an einer weiteren Bezahlmöglichkeit. „Wir prüfen derzeit, eine eigene Card einzuführen, die online mit Geld aufgeladen werden kann“, so der Stadtbetriebe-Vorstand weiter. Diese solle dann wiederum im Stadtmuseum auch gegen Barzahlung aufladbar sein. „Die Card soll mehrfach einsetzbar sein, wir möchten sie auf das schrankenlose Parken in unseren Parkhäusern und auch auf unsere Seniorenzentren ausdehnen.“ Ein genaues Konzept mit fertiger Lösung werde man im Dezember vorlegen.

Personalmangel wirkt sich auf Besucherzahl aus

Kuchheuser verdeutlichte, warum ein Online-Buchungssystem auch nach Corona noch unerlässlich ist: „Früher bestimmte die Anzahl der Menschen im Bad, wie viele Kräfte die Wasseraufsicht übernahmen.“ Das sei inzwischen umgekehrt. „Angesichts des großen Personalmangels bestimmt die Anzahl der Wasseraufsichtskräfte, wie viele Menschen wir ins Bad lassen können“, sagte er. Das sei besonders bitter, da die einzige Zeit, in der das Oktopus keine großen Verluste mache, die Freibadsaison sei. Besonders an den Wochenenden seien die Personalengpässe groß, so Kuchheuser: „Ich habe wenig Hoffnung, dass sich das bald positiv ändern wird.“