Grundschule Freie Buschstraße Freie Bahn für kreative Ideen

SANKT AUGUSTIN · Nach ihrer Schließung soll die Grundschule Freie Buschstraße in Niederpleis nicht zu einer Brache werden. Das betonte auch der Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch noch einmal.

 Alte Schule als Begegnungsort: Den Politkern liegt viel an der sinnvollen künftigen Gestaltung des Areals an der Alten Buschstraße.

Alte Schule als Begegnungsort: Den Politkern liegt viel an der sinnvollen künftigen Gestaltung des Areals an der Alten Buschstraße.

Foto: Arndt

Doch so schnell, wie es die Verwaltung geplant hatte, solle es dann doch nicht gehen. Im Mai 2012 hatte der Rat das Aus der Grundschule beschlossen. Einstimmig votierte die Politik im Dezember 2013 im Kultur-, Sport- und Freizeitausschuss für das von der Stadtverwaltung erstellte Konzept einer Folgenutzung.

Das Konzept ist ein grober Rahmen für die weitere Entwicklung: Einen Begegnungsort im historischen Schulgebäude sieht das Konzept ebenso vor wie einen Kindergarten und ein Wohn- und Geschäftshaus auf einer "frei vermarktbaren Fläche" an der Ecke Schulstraße/Freie Buschstraße. Nun stellte die Verwaltung ihre "Investorenplanung" vor, auf deren Basis der Ausschuss die Entwicklung eines Bebauungsplan-Vorentwurfs in Auftrag geben sollte.

Die Planung sieht ein rund 1600 Quadratmeter großes Grundstück für einen Kindergarten mit 575 Quadratmetern Grundfläche vor. Auch ein Obergeschoss für Wohnungen ist nicht ausgeschlossen. Ein dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit drei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss, 450 Quadratmetern Grundfläche und Tiefgarage soll auf dem 3300 Quadratmeter großen Eckgrundstück entstehen. Viel Zuspruch ernteten die Pläne des bekannten Architekten Dieter Baum.

Zum Teil heftige Kritik übte der Ausschuss allerdings am "Wie", dem Vorgehen der Verwaltung: Bei der Entwicklung des für Niederpleis wichtigen Ortes hätte das Gros der Fraktionen eine frühzeitige Beteiligung der Bürger gewünscht.

Unbeantwortet blieb in der Sitzung die Frage von Grünen-Fraktionschef Martin Metz, welcher konkrete Investor hinter der "Investorenplanung" stehe und wie man den Investor ausgewählt habe. "Der Architekt ist auf uns zugekommen und ich habe mich darüber gefreut, weil seine Formensprache passt", erklärte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß. Wie der General Anzeiger erfuhr, soll der Architekt selbst noch keinen konkreten Investor, sondern nur potenzielle Investoren haben.

Der Ausschuss votierte trotz Lobes für die Vorleistung des Architekten und dessen Pläne nach fast anderthalbstündiger lebhafter Debatte für einen grundsätzlichen Schritt zurück zu einem offenen Architektenwettbewerb. FDP-Fraktionschefin Stefanie Jung, die mit den Plänen für die Entwicklung des ersten Bebauungsplan-Vorentwurfs hätte "gut leben" können, erkannte in diesem Vorgehen "wahres Quängelpotenzial".

Doch der richtige Umgang mit dem "sensiblen Grundstück" sei wichtig, betonte der Ausschussvorsitzende Marc Knülle (SPD) und resümierte: "Es könnten sich dann auch andere Architekten aufgrund des Kriterienkatalogs aus dem Kultur-, Sport- und Freizeitausschuss bewerben - natürlich auch Herr Baum."

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