Galeria-Schließungen Kaufhof-Filiale in Siegburg schließt im Januar

Siegburg/Bonn · 52 der insgesamt 129 Kaufhof-Filialen in Deutschland sollen geschlossen werden. Das teilte der Gesamtbetriebsrat des Konzerns mit. Das soll auch die Filiale in Siegburg betreffen.

Die Kaufhof-Filiale in Siegburg gehört zu denen, die geschlossen werden.

Die Kaufhof-Filiale in Siegburg gehört zu denen, die geschlossen werden.

Foto: Nadine Quadt

Ende Januar werden sich die Türen der Kaufhof-Filiale in der Kaiserstraße in Siegburg für immer schließen. Nach GA-Informationen gehört Siegburg zu den 52 Filialen, die der finanziell angeschlagene Galeria-Konzern schließen will.

Die Stadt habe inzwischen Kontakt zum Eigentümer der Immobilie an der Kaiserstraße aufgenommen, sagt Siegburgs Bürgermeister Stefan Rosemann. Dabei sei es vor allem um alternative Nutzungen des Gebäudes gegangen. Die Stadt will sich an den Planungen für die künftige Nutzung der Immobilie beteiligen, in deren unmittelbarer Nachbarschaft gerade mit dem Kaiser-Carré ein weiteres Geschäftshaus in der Innenstadt entsteht. Ziel seiein seriöser und gewissenhafter Prozess, der mit allen Beteiligten zu einer nachhaltigen und tragfähigen Nachnutzung führt, so Rosemann. „So kann das Ende eines Warenhauses auch ein innovativer Startschuss für neue Projekte sein.“

Die Filialen in Bonn, Euskirchen und Köln sind von den Schließungsplänen nicht betroffen.

„Die Stadt Siegburg braucht einen Magneten“

Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, zeigt sich betroffen von der Entscheidung, den Siegburger Standort zu schließen: „Es ist für die Stadt ein schwerer Schlag.“ Jetzt werde es in Gesprächen mit der Wirtschaftsförderung und dem Bürgermeister darum gehen, sich Gedanken um ein künftiges Konzept zu machen und Investoren zu suchen: „Die Stadt Siegburg braucht einen Magneten.“

Dass die Filialen in Bonn und Euskirchen erhalten bleiben, habe sich für ihn früh abgezeichnet: „Bonn ist ein sehr gut geführtes Haus.“ Euskirchen sei nach der Flut frisch umfassend saniert worden und entspreche bereits dem neuen Konzept Galeria 2.0. Doch auch für Städte, deren Galeria-Filialen erhalten bleiben, gebe es Hausaufgaben, damit der Handel künftig geeignete Rahmenbedingungen finde, so Vassiliou. In Bonn sieht er die geplante Erhöhung der Gewerbesteuer kritisch. Außerdem müsse die Erreichbarkeit der Innenstadt mit allen Verkehrsmitteln sichergestellt werden, da Bonn als Oberzentrum auf Kunden aus dem Umland angewiesen sei.

Euskirchens Bürgermeister erleichtert

Euskirchens Bürgermeister Sasha Reichelt begrüßte, dass die Filiale in der Stadt erhalten bleibt: „Aufgrund der positiven Entwicklung des Euskirchener ‚Kaufhofs‘ in den Monaten seit der Flut, verbunden mit einer modernen Neugestaltung, habe ich mit einem Erhalt des hiesigen Standorts von Anfang an gerechnet. Trotzdem verspüre ich heute Erleichterung für die Mitarbeitenden und natürlich auch für alle Kundinnen und Kunden.“ Auch wenn der Standort gute Zahlen vorweisen könne, so blieben die Schwierigkeiten der Branche allgemein doch bestehen.

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