Die Zukunft des Galeria-Gebäudes in Siegburg Wie die Schließung des Siegburger Kaufhofs noch abgewendet werden könnte
Siegburg · Die vom Galeria-Konzern vorgesehene Schließung der Kaufhofs in Siegburg wird sich auf die Innenstadt auswirken. Wie es mit der Kaufhaus-Immobilie weitergehen kann, war diese Woche Thema im Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt.
Das Schicksal des Kaufhofs in Siegburg bleibt in der Schwebe. Ob sich Vermieter und Galeria nun doch auf einen neuen Mietvertrag einigen und die Filiale mit neuem Konzept fortgeführt wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen und Monaten. Auch andere Interessenten für die Nutzung und als Käufer für die Immobilie sind im Gespräch. Das geht aus dem Bericht an den Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt hervor. Der hatte am Mittwoch über den Stand der Dinge informiert.
Fortführung wäre möglich
Ole Erdmann, Leiter des Amtes für Umwelt und Wirtschaft der Stadt, gab einen Überblick: Der Stadt sei es nach langem und intensivem Bemühen Ende März endlich geglückt, mit den Verantwortlichen der Konzernzentrale Gespräche aufzunehmen. Für ein Gespräch gemeinsam mit dem Immobilieneigentümer und dem Galeria-Konzern am 11. Mai sei die Stadtverwaltung Initiatorin gewesen. „Dort ist eben das Signal von Galeria ausgesprochen worden: Wenn sich an den Rahmenbedingungen noch Wesentliches ändert, können sie sich durchaus eine Fortführung der Filiale vorstellen“, so Erdmann. Wie weit das tragfähig sei, werde man sehen.
„Alle Beteiligten haben natürlich ein betriebswirtschaftliches Interesse und rechnen sehr spitz“, sagte der Amtsleiter. Das gelte auch für den Eigentümer der Immobilie, deshalb sei die Situation weiterhin offen. „Wir haben in Gesprächen immer wieder deutlich gemacht, dass wir als Stadt bereit sind, uns in einem gewissen Rahmen zu engagieren“, so Erdmann. Das könne jedoch eine privatwirtschaftliche Vermietung nicht ersetzen. „Wir haben auch vonseiten des Landes Unterstützung signalisiert bekommen, wofür wir sehr dankbar sind“, erklärte er. Bis Mitte Juni habe die Stadt nun Zeit, den Antrag für das Förderprogramm mit einer maximalen Förderhöhe von 250.000 Euro zu stellen.
Einzelhandel allein reicht nicht
Die Fördersumme erlaube es, Konzepte für die Immobilie zu entwickeln und gleichzeitig die Auswirkungen auf Besucherströme in der Innenstadt zu betrachten. Klar sei allen Beteiligten, dass die Immobilie und der Standort insgesamt Veränderung bedürfen. „Allein mit Einzelhandel in allen Geschossen dieses großen Gebäudes wird es nicht getan sein“, sagte Erdmann. Wie bauliche Maßnahmen aussehen können, sei Zielsetzung der Förderung, die die Stadt in Anspruch nehmen will, um sich beraten zu lassen. Die Verwaltung wolle nichts unversucht lassen, um sich in Gesprächen mit Investoren auch mit eigenen Ideen ausstatten zu lassen.
Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hatte beschlossen, die Galeria-Filiale auf der Kaiserstraße in Siegburg zum 31. Januar 2024 zu schließen. Insgesamt plant der Konzern, 60 der 120 Filialen zu schließen. In Siegburg betroffen sind etwas mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum großen Teil schon seit Jahrzehnten im Unternehmen arbeiten. An einigen Standorten konnten in den letzten Wochen Schließungen doch noch abgewendet werden. „Da sich sowohl die Rahmenbedingungen an den einzelnen Standorten, die jeweilige Filialen und dortigen Eigentums- und Mietverhältnisse stark unterscheiden, lassen sich die Fälle nur sehr bedingt miteinander vergleichen“, hieß es im Bericht an den Ausschuss.