Germania und Swingphonie in Siegburg wieder live „Gar nicht zu Proben geht überhaupt nicht“

Siegburg · Nach der langen Corona-Pause freuen sich die Sängerinnen und Sänger von Germania und Swingphonie in Siegburg nun auf ihren ersten Auftritt. Am Sonntag sagen ihren Fans „Danke“ mit einem Konzert zugunsten der Flutopfer.

 Die Generalprobe der Swingphonie erfolgte im Freien. Am Sonntag ist wieder eine Aufführung – nach langer Pause.

Die Generalprobe der Swingphonie erfolgte im Freien. Am Sonntag ist wieder eine Aufführung – nach langer Pause.

Foto: Hans-Josef Bargon

Ein besonderes Herzens-Stück musste natürlich ins Programm aufgenommen werden. Unter allen Pop-Balladen und Chorliedern, die der Männerchor „Germania“ und die aus dem Chor heraus entstandene, jüngere Gruppe „Swingphonie“ für ihren Auftritt einstudiert haben, ist der ABBA-Song „Thank you for the music“ eine Art Liebesbekenntnis. Der Dank gilt der Musik und allen, die es ermöglicht haben, ihre Lieder überhaupt proben zu können. „Wegen Corona konnten die Proben mehr als ein Jahr lang nicht so stattfinden, wie wir es gewohnt waren“, sagt Pressesprecherin Angela Recino.

Der Schritt ins Digitale, den viele Chöre wagten, war naturgemäß für die jüngeren Chormitglieder leichter. Doch auch etliche Senioren gingen mit zu den Proben via Meeting-Plattform Zoom. Alleine vor Bildschirm und Kamera zu Hause, aber verbunden über die gemeinsame Musik liefen die Zoom-Proben erstaunlich gut, und schnell stellte sich eine neue Art der Proben-Routine ein. Recino verrät, dass sogar der sogenannte Rotwein-Stammtisch aus den Reihen der Germania-Männer digital umgedacht wurde und das wöchentliche Treffen mit dem Glas Rotwein nach der Pause vor dem Bildschirm stattfand, bis die Corona-Schutzverordnung ein analoges Treffen für geimpfte und getestete Sänger wieder erlaubte.

„Gar nicht zu Proben geht überhaupt nicht“, stellten die Sänger fest, von denen viele seit Jahrzehnten dabei sind. „Am meisten gefehlt hat mir die persönliche Begegnung, das Gespräch vor und nach den Proben und auch die Proben-Akustik, dass man seine Chorschwester oder den Chorbruder zur Rechten und Linken gar nicht mehr direkt hören konnte“, erklärt Recino den Unterschied zwischen digitaler und analoger Chorprobe.

Inzwischen proben beide Germania-Chöre wieder analog in der Aula der Engelbert Humperdinck-Musikschule und in der katholischen Anno-Kirche. Am Feinschliff für den Song „So soll es bleiben“ von der Gruppe Ich und Ich und „Dein ist mein ganzes Herz“ von Pop-Ikone Heinz Rudolf Kunze probten die Sänger mit einer vollmundigen Harmonik und viel Liebe zum harmonischen Detail, wie man bei einem Probenbesuch bereits vor zwei Wochen erleben konnte.

Open Air am Sonntag

Zum Dank für die „Überbrückungshilfe“, die die evangelische Friedenskirchen-Gemeinde den Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Stefan Wurm im Corona-Jahr gegeben hat, wird es dort ab etwa 11.30 Uhr am kommenden Sonntag ein Open-Air-Konzert der beiden Chöre geben. Das Konzert findet im Anschluss an den Gottesdienst statt, den man dort ab 10 Uhr besuchen kann. Anschließend wird es ein geselliges Beisammensein geben. Nach alter Germania-Tradition gibt es auch eine Moderation mit Erklärungen zum Programm. Durch das Konzert führt Lucy James als Moderatorin.

Auf die bunte Mischung aus Volksliedern und Popsongs und das „Get together“ unter Wahrung der Hygieneregeln freuen sich sicherlich nicht nur die Sänger.

Falls das Wetter kein Konzert im Freien zulässt, kann man sich am Konzerttag ab 8 Uhr über die Facebook-Seite des Chores unter https://www.facebook.com/germaniasiegburg informieren, ob und wohin ausgewichen wird. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Flutopfer werden erbeten.

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