Siegburger Pumpwerk Gemalte "irreale Momente": Werke von Georg Tokarz ausgestellt

SIEGBURG · Georg Tokarz stellt im Siegburger Pumpwerk unter dem Titel "Gesicht und Gesichter" Zeichnung und Malerei zusammen aus, die auf den ersten Blick keinen Bezug zueinander haben.

 Georg Tokarz will mit seinen Arbeiten zum Nachdenken anregen.

Georg Tokarz will mit seinen Arbeiten zum Nachdenken anregen.

Foto: Paul Kieras

Einerseits farbige Gemälde mit Motiven aus der Pflanzenwelt und mit fast surrealen Landschaften, andererseits strenge Schwarz-Weiß-Bilder, auf denen meist Geräte, Maschinen, Baustellen und Stadtteile zu sehen sind. Für beide gilt nach Aussage des Künstlers, dass "das Wahrgenommene stets als Metapher für psychische Erfahrungen steht, für Bewusstseinszustände".

Er selbst nennt seine Werke Abbildungen "irrealer Momente". Über die Titel erlangt der Betrachter den Einstieg in die Kunst des 80-Jährigen, der darauf hinweist, "dass gedankliche und emotionale Inhalte bei meinen Arbeiten eine wesentliche Rolle spielen." Teilweise fordern ganze Textzeilen dazu auf, intensiv hinzuschauen.

Trotz der Schönheit der Kompositionen und Farben lösen die Bilder nicht nur angenehme Empfindungen aus, sondern auch Gefühle der Sorge, Angst und Bedrohung. In einigen Arbeiten erscheinen erst bei genauem Betrachten in den Szenerien Gesichter, die auch dämonenhaft über dem Kopf eines Menschen im Porträt "Geisterseher" zu erkennen und Visualisierung von Tag- und Angstträumen sind.

Personen werden aber auch ganz real dargestellt. Immer aber sind sie als "erweiterte Wahrnehmungs- und Bedeutungsebene" zu sehen, betont Tokarz, der mit Max Ernst "sympathisiert" und sich unter anderem von Franz Kafka inspirieren lässt, wie bei seiner großformatigen Arbeit mit dem Titel - nach Kafkas Parabel - "Vor dem Gesetz".

Info

Die Ausstellung ist noch bis zum 11. April im Pumpwerk, Bonner Straße 65 in Siegburg, zu sehen.

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