Innenstadtentwicklung in Siegburg Gemeinschaftsgarten soll ein Ort der Begegnung sein

Siegburg · Auf dem früheren Spielplatz Cecilienstraße entsteht in Siegburg ein Gemeinschaftsgarten. Das Gartenprojekt ist Teil des Grünen Saums, der rund um die Innenstadt entstehen soll.

Ein Gemeinschaftsgarten soll auf dem früheren Spielplatz Cecilienstraße entstehen.

Ein Gemeinschaftsgarten soll auf dem früheren Spielplatz Cecilienstraße entstehen.

Foto: Nadine Quadt

Eine Tischtennisplatte, zwei Wipptiere und ein Sandkasten – mehr ist nicht übrig vom Spielplatz an der Siegburger Cecilienstraße. Zuletzt war das Areal, das neben dem Radweg auf der Trasse des „Luhmer Grietchen“ liegt, zur Baustraße für angrenzende Bauarbeiten umfunktioniert worden. Jetzt soll es zu einem Gemeinschaftsgarten und damit zum Teil des Grünen Saums in der Siegburger Innenstadt werden. Wie sich das Gelände nach der Umgestaltung darstellen wird, zeigte Landschaftsarchitektin Birgit Scharf im Jugendhilfeausschuss.

Der Grünzug ist eines der Projekte im 2018 beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das die Aufenthalts- und Wohnqualität in der Innenstadt verbessern soll. Der neue Rundweg samt Beschilderung soll den Mühlengraben und den Radweg auf der Trasse des „Luhmer Grietchen“ ebenso einbinden wie das Grundstück Ringstraße/Burggasse, neu zu gestaltende, öffentliche Stadtgärten und den Michaelsberg. Einer dieser neuen Stadtgärten entsteht auf dem früheren Spielplatz Cecilienstraße. Der Förderbescheid über 270.000 Euro aus der Städtebauförderung liegt bereits vor.

Das 875 Quadratmeter große Gelände soll zum einen ein Ort für Jugendliche werden, in dem sie verschiedene Kompetenzen und mehr Bewusstsein für die Umwelt erlangen und dabei auch die Artenvielfalt fördern können. Zugleich ist der Gemeinschaftsgarten auch als Ort der Begegnung für verschiedene Generationen gedacht. Er ist in drei verschiedene Bereiche gegliedert, die zusammen Bewegung, Begegnung und Naturerfahrung bieten sollen, wie Landschaftsarchitektin Birgit Scharf erläuterte.

Zur Cecilienstraße hin liegt weiterhin ein öffentlicher Spielplatz, dessen Eingang eine berankte Tor-Pergola markiert. „Er ist für kleinere Kinder ausgelegt“, erklärte Scharf. Klassische Spielgeräte finden sich dort nicht, dafür verschiedene Naturmaterialien, die die Fantasie anregen und die Motorik fördern sollen: hölzerne Hüpfplatten, ein Baumstammmikado oder Felsen. Obstbäume sind von Sitzbänken umgeben, eine Beerenhecke grenzt den Spielplatz in Richtung des parallel verlaufenden Fahrradwegs ab.

Kulturcafé betreut das Gartenprojekt

Anders als der Spielplatz wird der daran anschließende Gemeinschaftsgarten nicht öffentlich zugänglich sein. Das Evangelische Jugendwerk Sieg-Rhein-Bonn ist Träger des dort vorgesehenen Gartenprojektes, welches das Team des Kulturcafés betreuen wird. Es möchte Jugendlichen damit die Möglichkeit bieten, „Nahrungsmittel von der Einsaat bis zum Verzehr“ verfolgen zu können. Auf 160 Quadratmetern sieht die Landschaftsarchitektin dafür Beete vor, zudem ein Gewächshaus und Hochbeete. Das Dach des Gerätehauses wird begrünt, wie auch die angrenzende Pergola, neben der eine kleine Außenküche vorgesehen ist.

„Im Gemeinschaftsgarten sind auch generationenübergreifende Begegnungen und Aktionen geplant“, erläuterte Jugenddezernent Andreas Mast. So könnten etwa Senioren aus Pflegeeinrichtungen ihr Wissen bei der gemeinsamen Gartenarbeit an Jugendliche weitergeben oder gemeinsam kochen. Neben dem Garten soll schließlich ein Biotop entstehen. „Auch das wird vom Kulturcafé bewirtschaftet“, so Birgit Scharf. Ihr Plan sieht eine temporäre Wasserfläche, die sich durch Niederschlag füllt, und rundherum Wildansaaten und Obstbäume vor. „Die Natur soll sich hier entfalten“, erklärte Scharf. Die Obstbäume wie auch die das Areal umgebenden Wildbeerenhecken sind im Übrigen zum Naschen für Jedermann gedacht. Im Herbst beginnt die Ausschreibung der Arbeiten für den Garten.

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