Kein Personal auf Vorrat Gesundheitsamt im Rhein-Sieg-Kreis hat laut Landrat genug Mitarbeiter

Rhein-Sieg-Kreis · 191 Menschen im Rhein-Sieg-Kreis sind aktuell mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, laut Landrat Sebastian Schuster eine „sehr erfreuliche, stabile Entwicklung“. Für die Nachverfolgung der Kontakte würden zudem genügend Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Kein Personal auf Vorrat: Gesundheitsamt im Rhein-Sieg-Kreis hat laut Landrat genug Mitarbeiter
Foto: dpa/Felix Kästle

Wie berichtet, hatten die Bürgermeister der 19 Kommunen kritisiert, dass die Kontaktverfolgung beim Kreisgesundheitsamt zu lange dauere und sie dadurch Quarantäne-Verfügungen nicht rechtzeitig zustellen konnten. Schuster sagte am Donnerstag in der Telefon-Pressekonferenz des Kreises: „Wir reden im Rahmen der Kontaktnachverfolgung über mehr als 4000 Personen. Selbst wenn es im Rhein-Sieg-Kreis in fünf oder zehn Fällen zu Verzögerungen kam, halte ich das für eine Größenordnung, die normal ist.“

Für die Nachverfolgung der Kontakte würden aktuell 20 Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes eingesetzt, „im Moment kommen wir mit den Leuten hin“, so Schuster. Seit Mittwoch liegt dem Landrat der Erlass der Düsseldorfer Ministerien vor, der den Einsatz von Personal zur Kontaktnachverfolgung nach RKI-Schlüssel regelt. Laut Robert-Koch-Institut sind fünf Mitarbeiter pro 20 000 Einwohner vorzuhalten, für den Kreis also insgesamt 150.

Die Kommunen wollen wie berichtet die Kreisverwaltung mit Personal im Umfang von 120 Vollzeitstellen unterstützen. Laut dem Erlass solle Personal nicht auf Vorrat aufgebaut, sondern der Lage angepasst eingesetzt werden, so Schuster.

Im Gespräch mit der Bezirksregierung hat der Landrat sich nach eigenen Angaben dafür eingesetzt, ein einheitliches Bußgeld für Verstöße gegen die Maskenpflicht einzuführen. „Wir liegen zwischen 35 Euro in Aachen und 150 Euro in Köln, das ist den Menschen schwer zu vermitteln.“

Die SPD-Kreistagsfraktion hat den Landrat in einem Brief aufgefordert, das Drive-In-Abstrichzentrum in Hennef nicht zu schließen. Wie berichtet, soll das Team nur noch in Bereitschaft gehalten werden. Der SPD-Kreistagsabgeordnete Denis Waldästl sagte: „Wenn nun ausreichend Kapazitäten vorhanden sind, dann sollten wir als Kreis gerade die Menschen aus kontaktreichen Berufen wie Einzelhandel, Nahverkehr, Pflege, Medizin, Schule und Kita ermutigen, sich testen zu lassen.“

Die Sozialdemokraten fordern weiter flächendeckende Routinetests in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie bei mobilen Pflegediensten. Diese hatte der Landrat angekündigt, dann aber mangels Finanzierung zurückgestellt. Notfalls müsse der Kreis einspringen, so die SPD.

Die Zahlen im Rhein-Sieg-Kreis

  • Im Rhein-Sieg-Kreis sind bisher insgesamt 1182 Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden (Stand 1. Mai, 17 Uhr).
  • 949 Personen sind wieder gesund.
  • In häuslicher Absonderung befinden sich mehr als 2000 Personen.
  • Insgesamt 42 Menschen sind in diesen Kommunen verstorben: Alfter (1), Bad Honnef (2), Bornheim (3), Eitorf (4), Lohmar (2), Meckenheim (2), Much (1), Niederkassel (1), Rheinbach (1), Sankt Augustin (18), Siegburg (1), Swisttal (2), Troisdorf (2) und Windeck (2). Der Kreis gibt für die Kommunen die bestätigten Corona-Fälle insgesamt und die aktuellen Infektionen an: Alfter (bestätigt 62/aktuell 8), Bad Honnef (69/2), Bornheim (104/16), Eitorf (45/6), Hennef (74/9), Königswinter (95/45), Lohmar (74/10), Meckenheim (66/6), Much (22/0), Neunkirchen-Seelscheid (30/2), Niederkassel (45/9), Rheinbach (56/9), Ruppichteroth (11/1), Sankt Augustin (147/26), Siegburg (81/10), Swisttal (31/5), Troisdorf (107/9), Wachtberg (34/4) und Windeck (29/14).
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