Arbeiten an der Sieg Großeinsatz am Mühlengraben

SIEGBURG · Wasserverband kontrolliert das Einlassbauwerk an der Sieg. Sperrung am Samstag auf der Wahnbachtalstraße.

 Das Einlaufbauwerk für den Mühlengraben wird heute auf Herz und Nieren geprüft und trockengelegt. Die Fische werden über provisorische Rohre mit Wasser versorgt.

Das Einlaufbauwerk für den Mühlengraben wird heute auf Herz und Nieren geprüft und trockengelegt. Die Fische werden über provisorische Rohre mit Wasser versorgt.

Foto: Ingo Eisner

Geschäftiges Treiben herrscht an der Wahnbachtalstraße. Der Wasserverband zum Ausbau und zur Unterhaltung des Mühlengrabens (Mühlengrabenverband) untersucht derzeit eingehend die bauliche Substanz des Einlassbauwerks, über das der Mühlengraben mit Siegwasser versorgt wird. Dazu wird das Bauwerk am heutigen Samstag trockengelegt. Eine Wasserleitung über die Wahnbachtalstraße sorgt dann dafür, dass weiterhin Wasser von der Sieg in den Mühlengraben fließt. Während des Einsatzes von Feuerwehr und THW ist die Wahnbachtalstraße etwa zwischen 7 und 16 Uhr gesperrt. Umleitungen sind ausgeschildert.

„Das Bauwerk stammt aus dem Jahre 1927, es gibt allerdings keinerlei Unterlagen, die Rückschlüsse auf die Beschaffenheit zulassen“, sagt Ulrich Schrage, Technischer Leiter des Fachbereichs Abwasser bei den Siegburger Stadtbetrieben und Mitglied des Mühlengrabenverbandes. Selbst der derzeit erkrankte Verbandsvorsteher Horst Janoschek habe keine aussagekräftigen Dokumente. „Deshalb müssen wir den Einlass trockenlegen, damit Bohrkerne entnommen werden können“, sagt Schrage. Mit deren Hilfe könne man sich dann über den Zustand des Einlasses ein Bild machen.

Da im Mühlengraben zahlreiche Fischarten wie Brassen, Bachforellen und Rotaugen leben, darf der Wasserstand des Mühlengrabens nicht zu tief sinken. Dafür wird der Lohmarer Fischzuchtspezialist und Gewässerökologe Andreas Pilgram sorgen. Seine Firma verlegt große Kunststoffrohre zwischen Mühlengraben und Sieg, über die Wahnbachtalstraße hinweg. Durch diese wird Wasser von der Sieg in den Mühlengraben gepumpt, um für genügend Wasser und somit auch ausreichend Sauerstoff für die Fische zu sorgen. „Wir legen im Prinzip so etwas wie einen Bypass“, sagt Andreas Pilgram. „Die Fische werden in jedem Fall genügend Wasser erhalten, dafür sorgen wir.“ Neben den Fischen ist aber auch das Siegwerk auf das Wasser des Mühlengrabens angewiesen.

„Die Firma nutzt den Mühlengraben als Kühlwasser“, sagt Pilgram. Inwieweit das Einlassbauwerk sanierungsbedürftig ist, könne nur durch eingehende Untersuchungen festgestellt werden. „Einen Sanierungsvorschlag wird es Ende Juni geben“, sagt Ulrich Schrage. Sollten gravierende Mängel festgestellt werden, müsse gehandelt werden. Denn das Einlassbauwerk diene auch dem Hochwasserschutz. Eines sei jetzt schon klar: Der Einlass soll auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. „Das wird künftig alles automatisch gesteuert“, sagt Schrage. „Es kann in der heutigen Zeit nicht sein, dass hier noch jemand hinfahren muss, um die Schutztafeln per Hand hoch- und runterzufahren.“

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