Antikmarkt in Siegburg Großes Getümmel in der Innenstadt

SIEGBURG · Zahlreiche Besucher strömten am Sonntag nach Siegburg. Antikmarkt und verkaufsoffener Sonntag lockten die Menschen. Bei eisigen Winden gab es aber auch Verlierer.

 Beratungsbedarf: Zwei Kundinnen informieren sich über antike Schätzchen.

Beratungsbedarf: Zwei Kundinnen informieren sich über antike Schätzchen.

Foto: Paul Kieras

Pünktlich zur Eröffnung um elf Uhr am Sonntagmorgen pilgerten trotz des nasskalten Wetters die ersten Besucher zum Antikmarkt. Während einige von ihnen sich erst einmal einen Überblick verschafften, steuerten andere sofort die Stände an, nahmen das eine oder andere Teil in die Hand, prüften es mit kritischem Blick und fragten dann nach dem Preis.

Die meisten Kunden kauften, was ihnen spontan gefiele, berichtete Michael von Wilczewski aus Düsseldorf, der zum ersten Mal in Siegburg ausstellte. Der Markt sei ihm von Kollegen empfohlen worden und er schätze die schöne Atmosphäre der Stadt, so der Händler, der vor allem altes Porzellan anbot.

Den Eindruck von Spontankäufen hatten auch Liselotte und Josef Knops aus Aachen, die zum zweiten Mal ihre Schätzchen in der Kreisstadt präsentierten. Alles hätten sie in mehr als 50 Jahren selbst gesammelt, versicherten beide. „Ab und zu muss man sich aber auch wieder von Stücken trennen, weil es einfach zu viel wird und der Platz zum Aufbewahren nicht mehr reicht“, sagte Liselotte Knops.

Bei anderen Anbietern hatte man allerdings den Eindruck, dass ihre Ware nicht ganz so antik war, wie der Name des Marktes suggerierte. Beispielsweise bei Taschen, Bekleidung oder Modeschmuck, der überall für kleines Geld über die Tische ging.

Manche Männer bleiben daheim

Zu denen, die einfach nur mal schauen wollten, gehörte Iris Drescher, die mit ihrer Freundin Anna Baum gemütlich über den Platz schlenderte. Ihre Männer hätten sie „daheim gelassen“, weil die für den Bummel „im Schneckentempo“ keine Geduld hätten. Die Frauen genossen es, in aller Ruhe zu stöbern. Ob sie etwas kaufen wollten, wussten sie noch nicht, das würden sie entscheiden, wenn ihnen etwas Besonderes ins Auge falle.

Mit dem Vorsatz, Geld auszugeben, waren viele andere Besucher in die Stadt gekommen. Denn gleichzeitig fand auch der verkaufsoffene Sonntag statt. Ganze Heerscharen bevölkerten die Fußgängerzone, wo Einzelhändler zum Teil schon vor den Eingängen ihrer Verkaufsräume mit Schnäppchen und attraktiven Angeboten lockten.

Als Magnet entpuppte sich das neue H & M-Geschäft am oberen Markt, das erst in der vergangenen Woche eröffnet hat. Aber auch in den anderen Läden ging es zu wie im Bienenstock, die Menschen standen zum Teil Schlange an den Kassen, verließen mit Tüten bepackt die Geschäfte.

Weniger zufrieden konnte die Gastronomie sein. Tische und Stühle der Außenterrassen blieben recht überschaubar besetzt, nur die ganz Harten, dick eingemummt, tranken draußen einen Kaffee oder bestellten sich ein Eis. Es war einfach viel zu kalt und es wehte ein eisiger Wind in der Innenstadt.

Kein Problem stellte das Wetter mit wenig frühlingshaften Temperaturen allerdings für den Fahrradverkauf des Siegburger Lions Club dar. Beim Zweiradflohmarkt am S-Carré wechselten innerhalb von nur knapp zwei Stunden etwa 210 von insgesamt 250 Fahrrädern für Preise zwischen 20 und 70 Euro den Besitzer.

Gestiftet hatte die Räder Fahrrad XXL Feld aus Sankt Augustin. Den Erlös spenden die Löwen an hilfsbedürftige Kinder in und um Siegburg. Kein Rad blieb übrig, jedes unverkaufte „übergeben wir einem Flüchtlingsheim in Siegburg“, erklärte Gerhard Saidowsky vom Lions Club auf Nachfrage.

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