JVA Siegburg Häftling schlug Beamten mit Faust ins Gesicht

RHEINBACH · Wegen vorsätzlicher Körperverletzung ist jetzt ein 33-jähriger Häftling der Justizvollzugsanstalt (JVA) Siegburg vor dem Rheinbacher Amtsgericht zu einer Haftstrafe von drei Monaten verurteilt worden. Der Mann hatte gestanden, am 14. Mai 2012 in der JVA Rheinbach einen Justizvollzugsbeamten mit der Faust ins Gesicht geschlagen zu haben.

Der seit Jahren schwer heroinabhängige Mann erklärte, er habe damals unter großem Druck gestanden, weil er zu einem Gefangenen habe gehen wollen, um sich dort mit Stoff zu versorgen und der Beamte ihm verwehrt habe, die Abteilung zu verlassen.

Der 33-Jährige hatte sich gemeldet, weil er angeblich heißes Wasser holen wollte, das den Häftlingen auf ihren Zellen nicht erlaubt ist. "Als ich in der Tür stand, hat er den Wassereimer absichtlich fallen lassen und als er wieder hochkam, hat er mir mitten ins Gesicht geschlagen", beschrieb der 43-jährige Geschädigte den Vorfall.

Er sei völlig ahnungslos getroffen worden; zumal der Angeklagte zunächst so getan habe, als akzeptiere er das Nein. Der 33-Jährige entschuldigte sich bei dem Vollzugsbeamten, bevor das Gericht den Zeugen entließ und sich dem Vorstrafenregister des Mannes zuwandte.

Es umfasst 16 Eintragungen, beginnend im Jahr 1999. Dazu zählen unter anderem Diebstahl, Hehlerei, versuchte Körperverletzung, Erwerb und Besitz von Betäubungsmitteln, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gewerbsmäßiger Diebstahl. Der 33-Jährige verbüßt derzeit noch bis September 2013 eine Haftstrafe in Siegburg. Dazu kommen nun drei weitere Monate, wobei Amtsrichter Jan Fante mit Blick auf die Drogensucht von verminderter Schuldfähigkeit ausging. In diesem Falle genüge eine kurze Haftstrafe, die zugunsten einer Therapie auch zurückgestellt werden könnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort