Neue Ausgabe Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg · Der Geschichts- und Altertumsverein legt in Siegburg den 87. Jahrgang der „Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises“ vor.

 Die Autoren der „Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises“ stellten ihre Beiträge im Kreishaus in Siegburg vor.

Die Autoren der „Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises“ stellten ihre Beiträge im Kreishaus in Siegburg vor.

Foto: Meike Böschemeyer

An Themen mangelt es noch lange nicht, und so stellte der Geschichts- und Altertumsverein (GAV) für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis am Donnerstag die neueste Ausgabe der „Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises“ vor. Traditionell sind auch die Autoren der einzelnen Beiträge zur Vorstellung ins Kreishaus in Siegburg gekommen. Zum nunmehr 87. Jahrgang präsentiert das Buch eine gewohnt bunte Mischung aus Historie, Persönlichkeiten und Lokalpolitik. Neun Beiträge spannen auf 167 Seiten den Bogen vom Westen des Kreises mit einem Zeitzeugenbericht über den Weg von Rheinbach nach Dachau bis zum östlich gelegenen Ahrenbachtal als historische Kulturlandschaft. Mit der Historie der Region haben sich Autoren aus dem gesamten Kreis auseinandergesetzt.

Holger Weitenhagen etwa hat sich mit der evangelischen Kirche beschäftigt. In seinem Beitrag mit dem Titel „,Evangelischer Widerstand‘ und bekennende Kirche in Bonn und an der Sieg“ befasst er sich mit dem Verlauf des protestantischen Kirchenkampfes im Rheinland zur Zeit des Nationalsozialismus. Und während die Sozialdemokratische Partei Deutschland auf eine mehr als 150-jährige Geschichte zurückblicken kann, gründeten sich die ersten Ortsvereine im Siegkreis erst nach dem Ersten Weltkrieg. Jochen Herchenbach aus Hennef erläutert in „100 Jahre SPD im Siegkreis“ die regionaltypischen sozialen und gesellschaftlichen Gründe dafür. Die persönliche Geschichte eines jüdischen Bürgers gibt Dietmar Pertz wieder. Sein Beitrag beschreibt Albert Geisels Weg von Rheinbach über Braunweiler nach Dachau und damit verbunden auch die Reichsprogromnacht in Rheinbach. Im Internet war Pertz auf ein Video aufmerksam geworden: „Geisel erzählt in einem interessanten Englisch mit rheinischem Akzent von seiner Inhaftierung und der späteren Deportation jüdischer Männer aus Rheinbach in das Konzentrationslager Dachau“, sagte Pertz. Der in der Hauptstraße in Rheinbach geborene Geisel sei 1939/40 in die USA geflüchtet.

Um etwas ganz anderes geht es in Dieter Siebert-Gaspers Beitrag zu den gusseisernen Platten im Foyer des Siegburger Kreishauses. Er hat sich der Entstehung und Geschichte der acht Platten angenommen. Sein Ziel ist es, die kultur- und regionalgeschichtliche Bedeutung der Ofen-, Kamin- und Takenplatten zu erhellen. Marianne Viechtbauer möchte mit ihrem Text ebenfalls etwas erhellen und zwar die Bedeutung der Schenkungsurkunde König Lothars II. „Straßfeld im Jahr 856“ ist historisch gesehen der älteste Beitrag in den aktuellen „Heimatblättern“.

Die Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises, herausgegeben von Claudia Maria Arndt, Ralf Forsbach und Jan Gerull, sind für zwölf Euro im Buchhandel erhältlich.

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