Ein Stück Siegburger Baugeschichte Henrich Baustoffzentrum feiert 150-jähriges Bestehen

Siegburg · Es begann im Jahr 1863: In Siegburg eröffnete Reinhard Henrich einen Bildhauerei- und Steinmetzbetrieb. Heute, 150 Jahre später, gibt es die Firma Henrich noch immer.

 Als Bildhauerrei- und Steinmetzbetrieb wurde Henrich 1863 eröffnet.

Als Bildhauerrei- und Steinmetzbetrieb wurde Henrich 1863 eröffnet.

Foto: GA

Gewachsen zu einem modernen Baustoffzentrum mit acht Standorten entlang der Rheinschiene gehört es zu einem der ältesten Siegburger Unternehmen. Denn in der Kreisstadt, genauer gesagt in der Konrad-Adenauer-Allee, hat Henrich noch den Hauptsitz. Hier wird an diesem und am kommenden Samstag auch das Jubiläum gefeiert.

"An guten Tagen haben wir hier bis zu 700 Fahrzeugbewegungen. Der Standort ist einfach toll", sagt Richard Fink-Stauf, Gesellschafter des Unternehmens. 1992 übernahm der Bauunternehmer das Baustoffzentrum von Edith Henrich, der letzten direkten Nachfahrin von Gründer Reinhard Henrich.

Schon einige Jahre nach der Gründung wurde Henrich in eine Baustoffhandlung umgewandelt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der erste eigene Lastwagen angeschafft. Es folgte eine eigene Eisenwarenabteilung, im Zuge des Wirtschaftswunders der 60er Jahre kamen dann noch ein Handel mit Materialien für den Straßen- und Kanalbau, Fliesen sowie ein großes Baustoff- und Eisenlager mit integriertem Schneid- und Biegebetrieb hinzu.

Ob der Wiederaufbau der Abteikirche auf dem Michaelsberg nach dem Zweiten Weltkrieg, die Errichtung der Wahnbachtalsperre oder der Bau des Siegburger Mädchengymnasiums: Henrich lieferte zuverlässig Zement, Baustoffe und Materialien.

1992 kam dann die Übernahme durch Fink-Stauf. "Es gab keinen Nachfolger, und der ehemalige Prokurist Josef Engels wollte das Unternehmen nicht in die Hände eines Konzerns geben", so der heutige Gesellschafter. Engels überzeugte Edith Henrich, die die Firma seit dem Tod ihres Mannes und Namensträger des Gründers Reinhard im Jahr 1975 geführt hatte. "Der Schreibtisch sah auch 1992 noch so aus, wie Reinhard ihn zurückgelassen hatte", erinnert sich Fink-Stauf. Das Baustoffzentrum war gut aufgestellt, aber eben nicht modern.

So stellte Fink-Stauf das Unternehmen auf die neuen Zeiten um, zog mit dem gesamten Unternehmen von der Mahrstraße in die Konrad-Adenauer-Allee. "Wir sind aber bis heute ein Familienbetrieb geblieben", sagt der 69-Jährige. Seine Tochter Anke ist geschäftsführende Gesellschafterin, sein Schwiegersohn Michael Schröder zusammen mit Christoph Zickermann Geschäftsführer. "Henrich ist vom Gabelstaplerfahrer über die Verkäufer bis hin zur Unternehmensleitung ein Gesamtbild", sagt Bauunternehmer Fink-Stauf. Man plane stets langfristig, damit sich auch Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten auf Henrich verlassen können.

An diesem und am kommen Samstag feiert das Unternehmen das 150-jährige Bestehen auch mit den Kunden in Siegburg. "Es gibt jeweils von 10 bis 16 Uhr eine kleine Hausmesse, wo über aktuelle Trends der Branche informiert wird", sagt Michael Schröder. Außerdem gibt es eine Tombola, die Siegburger Funken "Blau-Weiss" sorgen für das leibliche Wohl.

Die Einnahmen gehen komplett an Kindereinrichtungen in Siegburg und Sankt Augustin. "Uns ist in all den Jahren hier so viel Gutes wiederfahren, dass wir jetzt auch etwas zurückgeben wollen", so Schröder.

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