Awo Bonn/Rhein-Sieg feiert Jubiläum Hilfe für ein langes Leben in der eigenen Wohnung

Siegburg · Seit 25 Jahren unterstützt die Wohnberatung der Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg Senioren dabei, so lange wie möglich im gewohnten Umfeld zu leben. Bei der Jubiläumsfeier rückt sie auch die „Sozialberatung“ und das „Seniorenwohnen 60+“ in den Fokus.

 Grund zu feiern haben Karin Michels (v.l.), Heinz-Willi Ruiters, Elke Emmerich, Barbara König, Ute Stahl, Petra Krechel, Susanne Russ und Viera Lohrey von der Awo Bonn/Rhein-Sieg.

Grund zu feiern haben Karin Michels (v.l.), Heinz-Willi Ruiters, Elke Emmerich, Barbara König, Ute Stahl, Petra Krechel, Susanne Russ und Viera Lohrey von der Awo Bonn/Rhein-Sieg.

Foto: Awo Bonn/Rhein-Sieg

Am Anfang steht nicht selten ein Sturz, gefolgt von einem Krankenhausaufenthalt mit anschließender Reha – und nach der Rückkehr in die eigene Wohnung gerät der Weg durch diese für viele Senioren zum Hürdenlauf. Die Hürden beiseite zu räumen und Senioren so lange wie möglich das Wohnen im gewohnten Umfeld zu ermöglichen, hat sich die Wohnberatung der Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg (Awo) zum Ziel gesetzt. Seit 25 Jahren steht sie Senioren und ihren Angehörigen zur Seite, berät sie, hilft ihnen weiter und begleitet sie bei allen notwendigen Schritten. Das Jubiläum feierte der Awo-Kreisverband am Dienstag – und zugleich mit zehn Jahren „Seniorenwohnen 60+“ und fünf Jahren Sozialberatung zwei weitere Angebote rund ums Altern.

„Hilfe aus einer Hand, das ist unser Markenkern“, hob Awo-Geschäftsführerin Barbara König während der Feierstunde auf dem Siegburger Awo-Campus hervor. Das greife auch bei den Beratungs- und Serviceangeboten rund ums Altern. Diese zielten darauf ab, Menschen im Alter ein möglichst langes und selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Die große Nachfrage spricht für die erfolgreiche Arbeit der Awo auf dem Gebiet. Anfangs machten die Mitarbeiterinnen der Wohnberatungen rund 60 Beratungen im Jahr, inzwischen sind es in Spitzenzeiten bis zu 400. Zwei Sozialpädagoginnen und zwei Architektinnen stehen den Hilfesuchenden zusammen mit Ehrenamtlichen bei allen Fragen rund ums selbstständige Wohnen im häuslichen Umfeld zur Seite. Angefangen bei der barrierefreien Umgestaltung von Wohnungen über Unterstützung bei behördlichen Anträgen bis hin zur Hilfe bei organisatorischen Angelegenheiten.

Großer Zulauf bei der Sozialberatung

Einen ähnlich steigenden Zulauf verzeichnet auch die 2017 ins Leben gerufene allgemeine Sozialberatung. Im ersten Jahr führten die beiden Mitarbeiterinnen etwa 40 Beratungen in allen Lebenslagen durch, 2021 waren es rund 300. Dabei ging es um Fragen und Hilfen zu Hartz 4, Grundsicherung, Wohn- oder Kindergeld, Pflegeleistungen, Schwerbehinderung und ähnlichem. Der jüngste Hilfesuchende war dabei 18, der älteste 89 Jahre alt.

„Die Arbeit rund ums Alter ist wichtig und wird immer wichtiger“, sagte der stellvertretende Awo-Kreisvorsitzende Heinz-Willi Ruiters mit Blick auf den demografischen Wandel. Dazu gehöre es auch, bezahlbaren Wohnraum für Senioren zu schaffen. Mit dem Bau von insgesamt 54 Seniorenwohnungen an der Schumanstraße habe die Awo vor zehn Jahren einen ersten Schritt in diese Richtung unternommen. Im Januar 2012 zogen die ersten Mieter in ihre Wohnungen ein, inzwischen leben 64 Menschen in den barrierefreien Wohnungen, für deren Bezug es eines Wohnberechtigungsscheins bedarf. „Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, haben wir auch weiter auf der Agenda“, so Ruiters.

Teilhabe am sozialen Leben

„Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft haben die drei Angebote eine große Bedeutung“, sagte Landrat Sebastian Schuster. Der Kreis unterstütze die Awo in ihrer Arbeit gerne finanziell. „Das ist gut investiertes Geld“, so Schuster.

Andreas Burkert, als Gruppenleiter beim NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales zuständig für Alter und Pflege, hob hervor, wie wichtig die Wohnberatung sei. Er sprach von mehr als 3,9 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen, die aktuell älter als 65 Jahre seien. In wenigen Jahren werde die Zahl auf fünf Millionen steigen. Die Zahl der Pflegebedürftigen liege bei einer Million. „Die breite Beratung in NRW und deren Unterstützung durch Kommunen und Pflegekassen ist einzigartig“, so Burkert. Er hoffe auf Kontinuität in der neuen schwarz-grünen Landesregierung. Siegburgs Bürgermeister Stefan Rosemann betonte, dass es darum gehe, allen Menschen Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. „Deswegen ist es wichtig, dass wir Kommunen die Awo in ihrer Arbeit unterstützen.“

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