Siegburger Denkraum Holger Bunk stellt seine Bilderserie "Kugel auf Rädern" aus

Siegburg · Zum zweiten Mal nach 2010 präsentiert Holger Bunk, seit 1992 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, seine Werke im "Denkraum" Siegburg. Bunk ist ein Maler mit technischer Virtuosität und Ausdruckskraft, die an die deutscher Expressionisten erinnert.

 Holger Bunk neben und auf seinem Bild "2 Millionen in Scheinen".

Holger Bunk neben und auf seinem Bild "2 Millionen in Scheinen".

Foto: Paul Kieras

Bezeichnend für seine Malerei ist die schematisierte Figur, eingesetzt in eine vereinfachte urbane Umgebung. Auf den Zeichnungen und Pastellen der Serie "Kugel auf Rädern" aus 2013 sind meist Männer zu sehen, die sich permanent mit seltsamen fantastischen Erfindungen - nämlich Kugeln auf Rädern - umgeben und befassen.

"Die Arbeiten zeigen den schaffenden, einfallsreichen, wettbewerbsorientierten Menschen, aber auch die Konsumenten, Menschen, die sich ihrem Umfeld anpassen. Sie schaffen die Objekte, denken über sie nach, betrachten und nutzen sie", heißt es in einem Flyer. Beim Titel der Ausstellung und Betrachten der kleinen und großen Arbeiten denkt man unwillkürlich an Charlie Chaplins Film "Moderne Zeiten", wo in einer Fabrik absurde Maschinen zu bedienen sind. Während dort der Taylorismus, also das Prinzip einer Prozesssteuerung von Arbeitsabläufen thematisiert wird, setzt Bunk sich mit der existenziellen Frage auseinander "Was hab ich geschafft und was mache ich eigentlich?" Welche Rolle spielt der Mensch und welche er selbst?

Bunk stellt in seinen Bildern Fragen, beantwortet sie aber nicht. Er übernimmt bei machen Bildern auch die Rolle eines malenden "Hofnarren" oder Till Eulenspiegels, verunsichert den Rezipienten und hat Freude daran, Verwirrung zu stiften. So ist beispielsweise auf seinem Pastell mit dem Titel "2 Millionen in Scheinen" ein Mann mit zwei Melonen zwischen Schweinen zu sehen. Ein einfacher bildlich dargestellter "Hörfehler", erklärt er lachend, sonst nichts. Kein: "Was will der Künstler damit sagen?" Eine lohnende Ausstellung, die einfach Spaß macht.

Die Ausstellung im Denkraum Haufeld 2a ist noch bis zum 21. November zu sehen.

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