Gesamtschule hat in Siegburg Vorfahrt Huhn will nach Anmeldeverfahren G9-Wunsch der Alleestraße wieder aufgreifen

SIEGBURG · Erst die Gesamtschule, dann das Gymnasium: Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn will zunächst das Anmeldeverfahren für die geplante Gesamtschule im Februar abwarten, bevor er sich noch mal dem Thema "Abitur nach neun Jahren" am Gymnasium Alleestraße zuwendet.

Die Bezirksregierung Köln hatte der Stadt und der Schulkonferenz in einem Schreiben keine Hoffnung auf die Einführung von G 9 am Gymnasium gemacht. Die Landesregierung hat dies aktuell nicht vorgesehen.

Huhn erklärte dazu gestern, dass er sich damit nicht zufrieden gebe. Allerdings sieht er die Prioritäten in den nächsten Monaten woanders: "Wir müssen erst einmal die Schullandschaft neu sortieren", sagte er mit Blick auf die geplante Gesamtschule. Deren Gründung hatte die Stadt gleich nach dem Errichtungsbeschluss des Rates im November bei der Bezirksregierung beantragt. Die formale Genehmigung steht noch aus. Wenn diese vorliegt, kann das Anmeldeverfahren für die Gesamtschule zwischen dem 4. und dem 8. Februar über die Bühne gehen. Dieses wird von einem kommissarischen Schulleiter geleitet, der noch nicht feststeht.

Mindestens 100 Kinder aus Siegburg müssen zusammenkommen, damit die Gesamtschule zum Schuljahr 2013/14 im Schulzentrum Neuenhof starten kann. Der Schulentwicklungsplan geht von einem deutlich höheren Schülerpotenzial aus, so dass die Schule sechszügig geplant ist. Sollten Schüler abgewiesen werden müssen, so haben sie laut Huhn immer noch die Chance, auf anderen weiterführenden Schulen unterzukommen. Dort beginnen die Anmeldeverfahren später.

Wenn die Schulgründung in trockenen Tüchern ist, will Huhn auch wieder die G 9-Forderung des Gymnasiums Alleestraße aufgreifen. Dort hatten Eltern und Lehrer eine Abkehr vom Abitur nach acht Jahren gefordert (G 8), zumal die Schule mit dem Schwerpunkt Musik und dem bilingualen Zweig eine außergewöhnliche Kombination bietet. Die Schulpflegschaft hat sich mit ihrem Anliegen an Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) gewandt, jedoch bislang keine klare Antwort erhalten. "Die Eltern sind verärgert. Wir werden weiter am Ball bleiben", so die Vorsitzende Angela Keil am Mittwoch.

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