Konzert in Siegburg Humperdinck-Freunde überreichten ein Geschenk zum Stadtjubiläum

SIEGBURG · Ganz klar - die Musik Engelbert Humperdincks hat für die Stadt Siegburg eine besondere Bedeutung. Denn der berühmte Komponist, dessen Märchenoper "Hänsel und Gretel" seit ihrer Weimarer Uraufführung im Jahre 1893 an fast allen Opernhäusern der Welt gespielt wurde, erblickte 1854 in Siegburg das Licht der Welt.

 Mit Musik aus Humperdincks Zeit brillierten (v.l.) Gotthard Kladetzky, Jost Nickel, Ursula Keusen-Nickel, Christian Ubber und Damaris Unverzagt zum Stadtjubiläum.

Mit Musik aus Humperdincks Zeit brillierten (v.l.) Gotthard Kladetzky, Jost Nickel, Ursula Keusen-Nickel, Christian Ubber und Damaris Unverzagt zum Stadtjubiläum.

Foto: Haase-Mühlbauer

Und so war es für die Humperdinck-Freunde Siegburg ebenso klar, bei einem Matinée-Konzert mit "Kammermusik aus Humperdincks Zeit" in der Musikwerkstatt am Montag einen klingenden Beitrag zum 950-jährigen Stadtjubiläum zu leisten.

Die Zeitgenossen Humperdincks, mit denen die Bonner Sängerin Damaris Unverzagt (Alt) als Gast und die Siegburger Humperdinck-Freunde Ursula Keusen-Nickel (Violoncello), Jost Nickel (Flöte) und Gotthard Kladetzky (Klavier) in die Zeit der Spätromantik und des Impressionismus entführten, waren Richard Strauss, Serge Bortkiewicz, Sigfrid Karg-Elert, Gustav Mahler und Philippe Gaubert.

"Nachweislich persönlich gekannt" habe Humperdinck alleine Richard Strauss und Gustav Mahler, erklärte Christian Ubber, ausgewiesener Experte und Leiter der Humperdinck-Musikwerkstatt. Ubber führte durch das Programm, das mit etlichen unerwarteten Höhepunkten auftrumpfte.

So etwa der schillernd-anmutige "Schmetterling" aus Bortkiewicz's Opus 30 nach Andersens Märchen, den Gotthard Kladetzky am Klavier sensibel und filigran darstellte. Auch die Vorträge der Lieder von Strauss (darunter der anrührende "Morgen") und Mahler (mit einem aufwühlenden Lied über "Das irdische Leben") gerieten im vollmundigen Timbre der Altistin Damaris Unverzagt zu einem morgendlichen Hörgenuss. Und schließlich zeichneten Jost Nickel (Flöte), Ursula Keusen-Nickel (Cello) und Gotthard Kladetzky (Klavier) im Trio bei Philippe Gaubert's "Soir d'Automne/Sérénade" ein zartes Aquarell aus Tönen, das durch den impressionistischen Flötenton Nickels wunderbar geprägt wurde.

Einziger kleiner Wermutstropfen: Gerne gehört worden wäre sicherlich auch Kammermusik, die direkt aus Engelbert Humperdincks Feder stammt. Denn der Komponist hat neben seinen Erfolgsopern auch ein hörenswertes Liedschaffen und kammermusikalisches Werk hinterlassen.

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