Siegburg Humperdincks Taschenuhr verschwunden

SIEGBURG · Diebe haben im Siegburger Stadtmuseum unbemerkt drei Vitrinen aufgebrochen. Die Kripo ermittelt.

Die Erschütterung ist Gundula Caspary deutlich anzuhören. "Damit müssen wir jetzt erst mal fertig werden", sagte die Leiterin des Siegburger Stadtmuseums gestern dem GA. Der Grund für ihre Erschütterung: Drei Vitrinen in der Dauerausstellung des Museums sind geöffnet worden. Gestohlen wurde neben Münzen, einem siebenarmigen Leuchter und zwei Chanukka-Bechern ausgerechnet die goldene Taschenuhr Engelbert von Humperdincks, des in Siegburg geborenen Komponisten, in dessen Geburtshaus sich das Stadtmuseum befindet.

Für Caspary und ihr Team ist der Diebstahl des Einzelstücks "ein Verlust ohnegleichen, ebenso natürlich für Humperdincks Familie, die uns die Uhr zur Verfügung gestellt hatte". Wer die Taschenuhr und die anderen Ausstellungsgegenstände gestohlen hat, ist ein Rätsel - und vor allem, wie: An den verschlossenen Vitrinen seien keinerlei Einbruchspuren zu erkennen, so Caspary, auch ein Alarm wurde nicht ausgelöst. Nachdem der Diebstahl am Mittwoch festgestellt wurde, verständigte das Museum die Polizei, die Kripo ermittelt. Der Sprecher der Kreispolizei, Burkhard Rick, sagte dem GA, dass vermutlich Scharniere und Schlösser aufgeschraubt worden seien. Die Tat soll sich laut Polizei im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 4. Juni ereignet haben. Am 10. Mai wurde die umgebaute Stadtbibliothek wiedereröffnet, bis zum Tag davor liefen dort die Bauarbeiten, bei denen unter anderem ein Durchbruch zum Museum entstand.

In der Vergangenheit war laut Gundula Caspary bereits einmal Humperdincks Taktstock verschwunden, tauchte aber wenig später wieder auf: "Das war ein Dumme-Jungen-Streich, das hier ist etwas anderes." Dass einer ihrer Mitarbeiter in den Fall verwickelt sein könnte, schließt die Museumschefin aus. "Wir werden uns aber natürlich alle für Befragungen bereithalten", sagte sie. "Wir wollen alles Mögliche dafür tun, dass die Uhr vielleicht ihren Weg zurück zu uns findet."

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