Entwicklung in der Siegburger Innenstadt Im Haufeld entstehen 90 seniorengerechte Wohnungen

Siegburg · Erster Schritt im Masterplan Haufeld: Die Stadt Siegburg realisiert auf dem ehemaligen Schulgelände einen Neubau für betreutes Wohnen und eine Kindertagesstätte. Die Investition von rund 43 Millionen Euro soll eine Initialzündung für das gesamte Areal sein.

Entwicklung in der Siegburger Innenstadt: Im Haufeld entstehen 90 seniorengerechte Wohnungen
Foto: Nadine Quadt

Es ist der erste Schritt hin zur Umgestaltung eines ganzen Areals. Das Potenzial, das im Siegburger Haufeld steckt, haben Verwaltung und Politik vor Jahren entdeckt. Der erstellte Masterplan soll helfen, es auch zu nutzen. Mit dem Bau von seniorengerechten Wohnungen, einer Kindertagesstätte und einer Tiefgarage mitten in dem Gebiet nimmt dieser nun erste konkrete Formen an: Anstelle der früheren Hauptschule Innere Stadt soll ein Neubau entstehen. Der Ältestenrat hat jetzt seine Zustimmung signalisiert. Damit steigt die Stadt nun ein in die Planung für ein millionenschweres Projekt.

„Wir brauchen in Siegburg mehr Wohnraum, der auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt ist“, sagte Bürgermeister Franz Huhn bei der Vorstellung des Projekts. Platz dafür biete das städtische Grundstück zwischen Haufeld und Von-Stephan-Straße. Noch steht auf dem mehr als 9000 Quadratmeter großen Gelände das Gebäude der 2012 ausgelaufenen Hauptschule Innere Stadt.

Haus der Begegnung für Siegburger Vereine

Das nutzen seither Siegburger Vereine als „Haus der Begegnung“. Sie waren bereits in einem Gebäudetrakt enger zusammengerückt, nachdem die Stadt Anfang 2016 das ehemalige Schulgebäude in eine Unterkunft für bis zu 150 Flüchtlinge umwandelte. Damals verließ auch das Selbstverwaltete Jugendzentrum (SJZ) seine von der Stadt gestellten Räume – und sucht bis heute nach Ersatz.

Inzwischen sind die Flüchtlinge aus- und dafür Kinder in dort eingerichtete Vorlaufgruppen für die geplante neue Kindertagesstätte eingezogen. Zuletzt war zudem die Rede davon, das Schulgebäude auch als mögliche Ausweichsfläche zu nutzen, wenn die Rathausmitarbeiter während der Sanierung des Verwaltungssitzes ihre Büros räumen müssen. Mit den ersten Gedanken an einen Masterplan war indes auch schon klar, dass dem Schulgelände eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Areals zukommt.

Stadt sieht großen Bedarf an Seniorenwohnungen

„Im Haufeld gibt es eine gemischte Eigentumsstruktur“, sagte Huhn. Selbst handeln könne die Stadt nur auf ihren eigenen Flächen. Daher habe die Politik den Stadtbetrieben schon im Dezember mehrheitlich den Auftrag erteilt, ein Konzept für den Bau von mehr Wohnungen für Betreutes Wohnen und einer Kindertagesstätte für das Haufeld zu erarbeiten. Die schöpften dabei aus ihren Erfahrungen mit 63 Wohneinheiten, die sie in ihren Seniorenzentren Heinrich- und Friedrich-Ebert-Straße eingerichtet haben. „Der Bedarf ist groß“, sagte Stadtbetriebe-Vorstand André Kuchheuser. Die 90 neuen, barrierefreien Wohnungen, verteilt auf drei Etagen, sollen helfen, den ein wenig mehr zu decken.

Das neue Gebäude erstreckt sich rund um eine begrünte Innenfläche entlang der Straßen Haufeld und Von-Stephan-Straße. Allein für die viergruppige Kindertagesstätte, in der bis zu 90 Mädchen und Jungen betreut werden können, ist ein 1000 Quadratmeter großes Außengelände vorgesehen. Die Wohnungen sind zwischen 57 und 80 Quadratmeter groß und auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtet. So sind sie etwa an einen 24-Stunden-Notrufdienst angeschlossen. Bei Bedarf können Zusatzleistungen wie Mittagessen oder Pflege zugebucht werden. „Deswegen liegen die Mieten auch über den auf dem Siegburger Immobilienmarkt gängigen Mieten“, erklärte Kuchheuser.

Tiefgarage mit 660 Stellplätzen

Der Neubau kostet die Stadt nach ersten Schätzungen rund 18 Millionen Euro. Der Bau einer zweigeschossigen Tiefgarage unter dem Gelände lässt die Investitionskosten um weitere 25 Millionen auf rund 43 Millionen Euro steigen. Eine Investition, die unumgänglich sei, die sich aber auch rechnen werde, wie Huhn und Kuchheuser versicherten. „Wir brauchen den Parkraum“, sagte der Bürgermeister. Für die Bewohner der neuen Wohnungen, als Ersatz für verdrängte Parkflächen, aber auch für die Besucher des nahen Rhein-Sieg-Forums und des Facharztzentrums an der Wilhelmstraße. Über die Park- und Mieteinnahmen will die Stadt die Investitionskosten ausgleichen. „Wir streben eine schwarze Null an“, sagte Kuchheuser. In fünf Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein. Von dem verspricht sich Huhn „eine Initialzündung für das gesamte Haufeld“.

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