Aktion für das Guinness-Buch der Rekorde Im Siegburger Pumpwerk geht es in die Tiefe

Siegburg · Die Meeresbiologen Kirsten und Joachim Jakobsen haben die Skulptur des Kölner Künstlers Tom Koesel im September mit ihrem Tauchboot „Lula 1000“ vor den Azoreninseln in 870 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantik abgesetzt.

 Meeresforscher Joachim Jakobsen hat eine Pumpwerk-Plastik vor den Azoren im Atlantik versenkt.

Meeresforscher Joachim Jakobsen hat eine Pumpwerk-Plastik vor den Azoren im Atlantik versenkt.

Foto: Joachim Jakobsen/Stiftung Rebikoff-Niggeler

Tausend Meter sind es am Ende nicht ganz geworden. Aber 870 Meter tief ist das Pumpwerk gesunken. Die Meeresbiologen Kirsten und Joachim Jakobsen haben die Skulptur des Kölner Künstlers Tom Koesel im September mit ihrem Tauchboot „Lula 1000“ vor den Azoreninseln auf dem Grund des Atlantik abgesetzt.

Wie berichtet, erhofft sich der Kunstverein für den Rhein-Sieg-Kreis dadurch einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde – als tiefstes von Menschen auf dem Meeresboden platziertes Kunstwerk. Angelehnt an die Aktion hat der Verein seine jährliche Mitgliederausstellung mit dem Titel „...in die Tiefe“ überschrieben. Zur Vernissage am Samstag, 28. Oktober, gibt es auch einen Film von der Pumpwerk-Versenkung.

„Die Aktion war unter finanziellem Aspekt ein Flop“, sagt der Vereinsvorsitzende Reinhard Lättgen. Dabei sollte die U-Boot-Aktion neben der erhofften Aufmerksamkeit auch Geld in die leere Vereinskasse bringen. Der Verein hatte Interessierte aufgerufen, sich mit der 40 Zentimeter großen Pumpwerk-Figur fotografieren zu lassen – und im Gegenzug 50 Euro zu spenden.

Scheitern war einkalkuliert

„Es hat nur ein paar wenige Spendierfreudige gegeben“, sagt Lättgen. Und auch neue Mitglieder habe der Verein kaum gewinnen können. Wie mehrfach berichtet, kämpft der Verein seit Jahren mit einer prekären finanziellen Situation und sucht nach neuen, jungen Unterstützern.

„Es war aber einen Versuch wert“, resümiert Lättgen. Ein Scheitern hatten er und seine Mitstreiter von Anfang an einkalkuliert. Und ins Guinness-Buch könnten sie es immerhin noch schaffen. Während der Mitgliederversammlung versinkt die Skulptur – die aus Aluminium gegossen den Buchstaben „Pumpwerk“ zusammenfügt – gewissermaßen noch einmal in den Tiefen des Atlantiks.

Die Meeresbiologen Kirsten und Joachim Jakobsen kommen nach Siegburg, zeigen eine Dokumentation ihrer Versenkungsaktion und lassen die Besucher so daran teilhaben. Und im realen Pumpwerk, dem Ausstellungshaus des Kunstvereins, zeigen mehr als 30 seiner Mitglieder ihre ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Tiefe“. Und gewähren so Einblick in ihr aktuelles künstlerisches Schaffen.

Die Mitgliederausstellung „...in die Tiefe“ wird am Samstag, 28. Oktober, um 16 Uhr im Pumpwerk, Bonner Straße 65, in Siegburg eröffnet. Sie läuft bis Montag, 15. Januar.

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