Corona im Rhein-Sieg-Kreis Impfstoffschwemme lässt auf sich warten

Rhein-Sieg-Kreis · Die Terminvergabe für Lehrer bleibt weiterhin ein Problem. Das Land reagiert nicht auf die Anfrage vom Kreis. Der Inzidenzwert hingegen ist im Regierungsbezirk aktuell der Niedrigste.

 Weniger Impfstoff als noch in der vergangenen Woche gibt es Anfang Mai für den Kreis.

Weniger Impfstoff als noch in der vergangenen Woche gibt es Anfang Mai für den Kreis.

Foto: Meike Böschemeyer

Die von Landes- und Bundespolitik angekündigte Impfstoffschwemme lässt vorläufig auf sich warten. „In der nächsten Woche bekommen wir jedenfalls erst einmal weniger Impfdosen als in dieser Woche“, sagte Landrat Sebastian Schuster in der wöchentlichen Pressekonferenz zur Corona-Situation im Rhein-Sieg-Kreis. Insgesamt sind dem Kreis für die kommende Woche 6.700 Dosen Impfstoff von Biontech und Moderna angekündigt. Mit 11.500 Dosen gab´s in dieser Woche knapp doppelt so viel. Impfstoff von Johnson & Johnson wird in der kommenden Woche überhaupt nicht dabei sein – 1500 Dosen waren das noch in dieser Woche. 42.792 Menschen im Rhein-Sieg-Kreis sind inzwischen durch Erst- und Zweitimpfung gegen das Virus geschützt, 138.891 haben laut Schuster ihre erste Impfdosis erhalten.

Zufrieden zeigte sich der Landrat mit der Entwicklung der Infektionszahlen. „Wir haben eine Sieben-Tage-Inzidenz von 125,2“, vermeldete er. „Das ist im Regierungsbezirk Köln die niedrigste Inzidenz und im gesamten Land Nordrhein-Westfalen die sechstniedrigste.“ 77 Prozent der festgestellten Infektionen seien auf Virus-Varianten zurückzuführen, führte Schuster weiter aus, die indische Mutante sei bislang aber noch nicht dabei gewesen.

Weniger zufrieden war Schuster mit dem Stand der Impfungen für Lehrer. In der vergangenen Woche habe er sich an das Land gewandt, mit der Bitte, eine Perspektive zu schaffen, wie der Kreis die Impfungen für Lehrer vorantreiben könne. „Auf die empfohlenen Restdosen können wir nicht zurückgreifen, denn die haben wir einfach nicht“, betonte der Landrat. Er sieht dabei deutliche Unterschiede zu Bonn oder auch Städten wie Köln und Düsseldorf, in denen inzwischen deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer geimpft sind als im Rhein-Sieg-Kreis. „In Großstädten gibt es Überschwapp-Effekte“, so Schuster.

„Das Land hat unsere Anfrage bisher leider nicht beantwortet“, bedauerte Schuster. Das sei unbefriedigend, zumal der jüngste Impferlass des Landes auch keine Möglichkeit eröffne, die Lehrer in die normale Terminvergabe zu nehmen: „Die Priorisierungsgruppe drei ist leider noch nicht geöffnet.“ Ein weiterer Unterschied zwischen den Lehrern im Kreis und denen in den umligenden Städten: Die Inzidenzen in den Städten liegen über der 165er-Marke, ab der die Schulen wieder in den Distanzunterricht zurückkehren. Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es dank der niedrigen Inzidenz aber Wechsel-Unterricht und Lehrer und Schüler treffen aufeinander.

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