Impfungen im Rhein-Sieg-Kreis Mehr als 40.000 Briefe an Über-80-Jährige verschickt

Rhein-Sieg-Kreis · Landrat Schuster begrüßt die Eckpfeiler einer Langfriststrategie des Expertenrats. Die Neuinfektionen sind seit dem Lockdown auf einem Tiefstand.

 Der Impfstoff ist zunächst für Menschen ab 80 reserviert.

Der Impfstoff ist zunächst für Menschen ab 80 reserviert.

Foto: dpa/Michael Reichel

Es geht los mit dem allgemeinen Impfen. Am Dienstag sind 41 207 Briefe rausgegangen – an alle über 80-Jährigen im Rhein-Sieg-Kreis, die zu Hause leben und nicht in einer der Einrichtungen. In dem Umschlag befindet sich neben einem Anschreiben von Landrat Sebastian Schuster auch ein Brief von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann, in dem auch alle wichtigen Informationen zur Terminvergabe und zum Ablauf im Impfzentrum in der Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin zusammengefasst sind. Zudem liegt eine Anfahrtsbeschreibung bei.

Mittlerweile hat die zweite Impfrunde der in Pflege- und Betreuungseinrichtungen lebenden Seniorinnen und Senioren begonnen. 10 154 Impfdosen seien bereits verimpft worden, sagte Schuster am Dienstag in der Pressekonferenz. Seit Montag befindet sich der Landrat wieder im Dienst, seine Corona-Erkrankung habe er gut überstanden. „Ich befinde mich in bester Gesundheit“, sagte Schuster gut gelaunt. 8000 weitere Impfdosen für die zweite Impfrunde seien bestellt.

Erfreut sind Schuster, sein Gesundheitsdezernent Dieter Schmitz und der Leiter der Covid-Fachstelle, Ralf Thomas, über den „vorübergehenden Tiefststand“ bei den Neuinfektionen. Der Wert für die Sieben-Tage-Inzidenz für den Rhein-Sieg-Kreis lag bei 107,9.

Ausdrücklich befürwortet der Landrat die Eckpfeiler des von Ministerpräsident Armin Laschet eingesetzten Expertenrates für eine Langzeitstrategie. Da würden Punkte angesprochen, die der Landrat schon vor Monaten angemerkt habe. „Die Experten sagen ganz klar, dass die bisherigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht den von der Politik erwünschten Erfolg gebracht haben“, so Schuster. „Ich teile auch deren Einschätzung, dass die Politik Gefahr läuft, die Bevölkerung nicht mehr zu erreichen, wenn es keine Langzeitstrategie gibt.“

Auch der Forderung nach einer parlamentarischen Beteiligung weiterer Maßnahmen schließe sich der Landrat an. Und schließlich sei ein genaues Monitoring von veränderten Varianten des Virus dringend erforderlich. Schuster: „Das Krisenmanagement darf nicht immer nur situationsbedingt kurzfristig reagieren. Wir müssen den Menschen klipp und klar sagen, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergeht, damit eine Perspektive erkennbar ist.“

Der Gesundheitsdezernent verweist nochmal darauf hin, dass jene, die jetzt einen Brief erhalten, ab Montag, 25. Januar, einen Termin im Impfzentrum vereinbaren können. Am besten nutze man dafür die Online-Anmeldung auf der Internetseite www.116117.de. Telefonisch werde die Nummer 0800/116 117 01 freigeschaltet. Diese steht dann täglich von 8 bis 22 Uhr zur Verfügung. Wegen der starken Nachfrage sei aber mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Wer einen Termin vereinbart, bekommt anschließend eine schriftliche Terminbestätigung. Damit erhalten die Impfberechtigten auch schon eine Aufklärung und ein Einwilligungsformular. Das alles müssen sie zusammen mit Personalausweis und Impfpass mit zum Impfzentrum bringen.

Auf Wunsch erhält jeder auch vor Ort die Möglichkeit für ein Beratungsgespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt sowie weitere Aufklärungsinformationen.

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