Corona-Impfungen im Rhein-Sieg-Kreis Impfzentrum verzeichnet erfolgreiche erste Woche

Rhein-Sieg-Kreis · Alle Impfdosen, die in dieser Woche zur Verfügung standen, sind verbraucht. Seit dem Impfstart am Montag hat kaum ein Bürger seinen Termin abgesagt.

 An der Anmeldung: Gertrud Rusche aus Oberpleis war am Montag die erste, die einen Termin in Sankt Augustin hatte.

An der Anmeldung: Gertrud Rusche aus Oberpleis war am Montag die erste, die einen Termin in Sankt Augustin hatte.

Foto: Meike Böschemeyer

Die Corona-Impfkampagne im Impfzentrum Sankt Augustin ist diese Woche erfolgreich angelaufen. Das vermeldete Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster am Freitagmittag im Lagebericht der telefonischen Pressekonferenz nicht ohne Stolz.

Am Montagnachmittag hatten die ersten über 80-Jährigen ihre Impfung im Gebäude der Kinderklinik erhalten. Am ersten Tag waren es insgesamt 426, am Dienstag 428 und am Mittwoch 425. Der Donnerstag ist immer als Sonderimpftag für Mitarbeiter aus mobilen Pflegeteams und vergleichbaren Berufsgruppen vorgesehen.

Die anderen Tage sind für angemeldete Bürger der Priorität eins. „Praktisch alle, die sich einen Termin haben geben lassen, sind auch gekommen“, sagte der Landrat. Am ersten Tag gab es Anlaufschwierigkeiten, so dass sich vor dem Anmeldungszelt eine lange Schlange bildete.

Kreisweit sind inzwischen alle 77 Alteneinrichtungen mit der Erstimpfung versorgt. In 72 Häusern ist auch schon die zweite Impfung geschehen. Durch Impfüberschüsse konnten 450 von 800 Rettungsdienstlern geimpft werden. Von den rund 3000 Bewohnern von Behindertenwohnheimen sind 1569 geimpft und von den über 80-Jährigen aus Einrichtungen des betreuten Wohnen konnten bisher 1102 Menschen mit Impfstoff versorgt werden. In Krankenhäusern des Kreisgebietes sind bislang 2000 Mitarbeiter geimpft worden.

Im Kreis sind zurzeit 464 aktuelle Coronafälle verzeichnet, die Inzidenz liegt bei 58,4. Der Kreis ist inzwischen dazu übergegangen, die Proben aller Positivfälle auf gefährliche Mutationen hin prüfen zu lassen. Nachgewiesen sind bisher 46 Fälle der britischen Variante. Die Südafrikamutation konnte nicht ermittelt werden.

Insgesamt registrierte der Kreis gestern 33 Ausbruchsgeschehen, davon 21 in Pflegeheimen, acht in Kindertagesstätten und vier in Gewerbebetrieben.

Der Landrat appellierte, bei aller berechtigten Kritik hier und da, die Erfolge der Impfkampagne nicht kleinzureden. Der Kreis gehe davon aus, dass nach dem dritten Quartal, also im Herbst, etwa 65 bis 70 Prozent der Rhein-Sieg-Bevölkerung geimpft sein werde. Dabei hänge viel davon ab, wie viel Impfstoff ausgeliefert werde. Nach Biontech/Pfizer komme jetzt auch Astrazeneca an, der länger haltbar sei.

Für die kommende Woche erwarte das Impfzentrum noch einmal 2500 Dosen von diesem Hersteller. Insgesamt sei die Frage, wann alle Impfwilligen ein entsprechendes Angebot erhalten werden, weiterhin eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Es sei etwa auch nicht geklärt, ob und wann auch Kinder und Jugendliche  geimpft werden könnten.

Im übrigen teile Landrat Schuster mit, dass sich inzwischen herausgestellt habe, dass aus jeder Impfportion statt sechs sogar sieben Dosen gezogen werden könnten. Er gehe davon aus, dass damit künftig noch mehr Menschen aus der gelieferten Menge geimpft werden könnten. Bekanntlich hatte man ja vor einigen Wochen die Menge der Dosen schon von fünf auf sechs erhöht.

Laut Kreis werde bei der Kampagne nichts weggeworfen. „Bei uns kommt kein Impfstoff um“, erklärte Schuster. In dieser Woche waren täglich drei bis vier Dosen übrig. Diese seien an Sanitäter, benachbarte Seniorenheime und unter anderem an Mitarbeiter im Impfzentrum verimpft worden.

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