Secondhand-Laden in Siegburg "Jacke wie Hose" feiert 10. Geburtstag

SIEGBURG · "Jacke wie Hose", der Name des Secondhand-Ladens an der Frankfurter Straße 39, stellt manche Kundin vor ein Rätsel. Denn was der Volksmund mit diesem Namen salopp als "gleichgültig" bezeichnet, ist genau das Gegenteil.

 Die Secondhand-Boutique "Jacke wie Hose" in Siegburg bietet Arbeit im geschützten Raum.

Die Secondhand-Boutique "Jacke wie Hose" in Siegburg bietet Arbeit im geschützten Raum.

Foto: Holger Arndt

"Jacke wie Hose" besitzen hier einen ganz besonders hohen, individuellen Wert. Und das nicht allein. "Jacke wie Hose" ist mehr als eine Boutique. Die Einrichtung ist ein Hilfsprojekt der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Und daher sind die drei Buchstaben A, W und O in den drei Wörtern "Jacke wie Hose" dezent versteckt. Die Einrichtung besteht nun seit zehn Jahren.

Dezent wirkt die Awo hier mit ihrem Hilfsprojekt, das Frauen eine Perspektive bietet, die sie sonst nicht in dieser Weise hätten. Aufgrund ihrer persönlichen Umstände benötigen sie einen geschützten Arbeitsplatz. Katja Ruiters, Betriebsleiterin Eingliederungshilfe und Arbeit der Awo Bonn/Rhein-Sieg, benannte in ihrem Grußwort die "Motivation und das Glück", als Dinge, die die Frauen durch ihre Arbeit erführen. Alle Kleidungsstücke werden von den Frauen gewaschen und gebügelt, auf Wunsch sogar von einer eigenen Schneiderin umgenäht.

Bis zu zehn psychisch erkrankte Frauen haben hier im geschützten Umfeld der Einrichtung eine Arbeit und damit eine Perspektive gefunden. Ursula Jerosch, die zusammen mit Ulrike Gödde-Veltens die Einrichtungsleitung innehat, berichtete aus den Anfangstagen. Sie zeichnete den Weg von der Idee bis zum aktuellen Stand der Erfolgsgeschichte nach und betonte dabei den Teamgeist und das harmonische Miteinander im Boutique-Alltag.

Das sei der Dreh- und Angelpunkt der Erfolgsgeschichte, die in den zehn Jahren des Bestehens von "Jacke wie Hose" geschrieben worden sei, lobte auch Heinz-Willi Schäfer, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg. Schäfer dankte ebenso den Spendern: "Die Spendenbereitschaft ist groß, und in die Verkaufsräume gelangt nur qualitativ hochwertige, gepflegte Kleidung."

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