Baugrundstücke Junge Familien aus Siegburg bevorzugt
SIEGBURG · Wer auf dem Gelände der ehemaligen belgischen Schule in Siegburg bauen will, der benötigt mehr als eine solide Baufinanzierung. Weil nur zwölf Grundstücke in dem innerstädtischen Gebiet zwischen Goethe- und Rilkestraße zu vergeben sind und die Nachfrage groß ist, hat die Stadt ein Punktesystem erarbeitet.
Dadurch werden Familien mit Kindern bevorzugt, die einen starken Bezug zu Siegburg haben. Der Verwaltungsbeirat der Stadtbetriebe soll diese Richtlinien in seiner Sitzung am Dienstag ab 18 Uhr im Rathaus beschließen.
Wie berichtet, hat der Planungsausschuss jüngst das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Die Grundstücke sind relativ großzügig - bis zu 630 Quadratmeter - geschnitten, was im Ausschuss vor allem bei SPD, Grünen und Linken auf Kritik stieß. Für die zwölf Grundstücke gibt es laut Sitzungsvorlage für den Verwaltungsbeirat 145 Bewerber.
Um dem Wegzug junger Familien und der demografischen Entwicklung entgegenzusteuern, hat die Stadt ein entsprechendes Vergabesystem ausgetüftelt. So sind zunächst einmal nur Bewerber zugelassen, die verheiratet sind oder eine eheähnliche beziehungsweise eingetragene Lebensgemeinschaft pflegen; zudem müssen im Haushalt Kinder leben (bis 21 Jahre, wenn Kindergeld gewährt wird).
Dafür werden Punkte vergeben. Je jünger das Kind, desto mehr Punkte. So gibt es bei Kindern bis zu sieben Jahren 20 Punkte. 18- bis 21-Jährige werden mit fünf Punkten "gewertet". Gute Karten haben vor allem Siegburger: Für jedes Jahr, das der Bewerber in Siegburg gewohnt hat, gibt es zwei Punkte. Für jedes Jahr, in dem er seinen Arbeitsplatz in der Kreisstadt hatte, einen Punkt. Und: Wer ein Grundstück bekommt, muss innerhalb von drei Monaten nach Vorliegen des Baurechts einen Bauantrag stellen.
